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Kinotipp: "Green Border" und "Eine Million Minuten"

von Simone Schlosser, Filmreporterin

PlaySzene aus "Green Border"
Kinotipp: "Green Border" und "Eine Million Minuten" | Video verfügbar bis 01.02.2026 | Bild: Agata Kubis

Das Kino ergründet aktuelle Debatten: In "Green Border" zeigt die Polin Agnieszka Holland die Flüchtlingskrise an der EU-Außengrenze. In dem deutschen Film "Eine Million Minuten" versucht ein Vater, sich zu Hause mehr einzubringen.

Szene aus "Green Border"
Szene aus "Green Border" | Bild: Agata Kubis

Green Border

Es beginnt wie eine Urlaubsreise. Eine syrische Familie sitzt im Flugzeug nach Minsk. Angelockt von den Versprechen des belarussischen Diktators Lukaschenko hoffen sie, von hier aus leicht über die Grenze nach Polen zu gelangen.Doch die Situation im Grenzgebiet ist angespannt. Der Grenzschutz weist Geflüchtete zurück. Aktivistinnen versuchen zu helfen. Niemand kann sich der Situation entziehen. Davon handelt der Film "Green Border" von der polnischen Regisseurin Agnieszka Holland, die dafür in Venedig den Spezialpreis der Jury erhielt.

In einzelnen Kapiteln erzählt er verschiedene Figuren. Die syrische Großfamilie, eine Aktivistin, den Grenzschützer Jan. Es ist ein eindringlicher, ein aufwühlender Film. Gedreht in schwarz-weiß Bildern, die ein wenig Distanz schaffen und gleichzeitig den dokumentarischen Charakter bezeugen. Denn die Figuren mögen fiktiv sein, der Hintergrund ist es nicht.
Agnieszka Holland hat Lage vor Ort recherchiert, wie sie sagt. Diese Nähe und Empathie ist in jedem Moment spürbar. "Green Border" ist nicht leicht zu gucken. Aber eben das zeichnet des Film aus.

https://pifflmedien.de/filme/green-border/

Szene aus "Eine Million Minuten"
Szene aus "Eine Million Minuten" | Bild: Warner Brothers

Eine Million Minuten

"Wo ist Papa schon wieder? ", fragt Nina, als die Mutter sie morgens in die Kita bringt. Papa ist in New York. Beruflich unterwegs. Dabei hat auch seine Frau Vera (Karoline Herfurth) einen Job – und verzweifelt zunehmend an der Doppelbelastung. Etwas muss sich ändern. Und so beschließt Wolf (Tom Schilling), seine Arbeit ins Homeoffice zu verlagern und mit der Familie zu reisen. Erst Thailand, dann Island. Eine Million Minuten – wie es im Titel heißt – nur für die schönen Sachen. Aber was, wenn das Internet am Urlaubsort nicht funktioniert? Wenn die Chefin anruft, obwohl er doch gerade dran ist mit den Kindern?

"Eine Million Minuten" erzählt vom Struggle moderner Eltern. Zumindest zu Anfang. Dann verliert sich der Film von Christopher Doll, der auf einer wahren Geschichte beruht, in der Selbstsuche seiner männlichen Hauptfigur. Nicht einmal sehen wir Eva in einer Arbeitssituation. Dafür fast immer mit einem der Kinder. Bei ihm ist es – natürlich – genau umgekehrt. Klar, der Film ist seine Geschichte. Aber trotzdem eine seltsame Entscheidung, Zumal es genau das ist, was Vera ihrem Wolf vorwirft: Er sieht sie einfach nicht! Schade ...

https://www.warnerbros.de/de-de/filme/eine-million-minuten#info

Stand: 28.02.2024 11:59 Uhr

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