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Israel: Was hilft gegen die Delta-Variante?

PlayEin Mann und eine Frau mit einem Kind und eine Medizinerin
Israel: Was hilft gegen die Delta-Variante? | Bild: BR

In Sachen Corona ist wegen der hochansteckenden Delta-Variante wieder Disziplin gefragt – nicht einfach, nachdem die Pandemie im Land des Impfweltmeisters schon als besiegt galt. Es braucht Durchsetzungskraft und kreative Einfälle. Hier zum Beispiel, in diesem Container am Strand von Haifa, können sich Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren impfen lassen, spontan im Vorübergehen, ohne Termin.

Bei den Erwachsenen sind schon mehr als 60 Prozent der 9,3 Millionen Israelis geimpft. Aber ein Drittel der Bevölkerung ist jünger als 16 Jahre. Die vielbeschworene Herdenimmunität kann ohne die Jugendlichen nicht erreicht werden.

Die Delta-Variante dominiert

90 Prozent der Infektionen in Israel gehen mittlerweile auf die Delta-Variante zurück. Sie hat die Zahl der täglichen Neuinfektionen wieder nach oben getrieben, von unter 10 auf zuletzt mehr als 750.
Der Corona-Experte Arnon Afek warnt vor Panik. Es gebe zwar wieder mehr Infizierte, aber die meisten hätten nur leichte bis mittlere Symptome: "Gegen einen schweren Krankheitsverlauf schützt das Biontech-Pfizer-Vakzin weiterhin mit mehr als 90 Prozent sowohl bei der Alpha- als auch bei der Delta-Variante. Was die reine Ansteckung betrifft: Da liegt der Impfschutz bei der Alpha-Variante bei mehr als 90 Prozent, bei Delta bei 64 Prozent."

Sanfter Druck von der Politik

Israels Premier Benett verkündet, neue Impfstofflieferungen mit Pfizer vereinbart zu haben. Einen weiteren Lockdown will er vermeiden. Auch soll es keine Impfpflicht geben. Benett setzt lieber auf Überzeugung – allenfalls auf sanften Druck: Wer am öffentlichen Leben teilnehmen will, muss geimpft sein.
Dazu soll der "Grüne Pass" wiederbelebt werden. Israelis lieben außerdem Fernreisen. Auch da geht nichts ohne Impfung. Dabei kommt dem internationalen Ben-Gurion-Flughafen eine besondere Bedeutung zu. Er ist Israels Verbindung zum Rest der Welt. 92 Prozent aller Ein- und Ausreisen laufen über ihn. Das gilt für Menschen und Viren. Innerhalb kurzer Zeit haben sie im Flughafen das größte Labor des Landes aufgebaut. Bis zu 60.000 PCR-Tests können sie täglich machen.

Die aktuellsten Erkenntnisse geben wenig Anlass zur Hoffnung. Gerade hat Israel die strengen Einreiserestriktionen bis auf Weiteres verlängert. Und Premier Benett hat seinen Landsleuten dringend geraten, auf Reisen ins Ausland zu verzichten, da die Corona-Zahlen weltweit wieder zunähmen.

Autorin: Susanne Glass, ARD Tel Aviv

Stand: 18.07.2021 20:37 Uhr

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