So., 07.09.25 | 23:35 Uhr
Das Erste
Bugonia
Willkommen in der wunderbaren Welt der Verschwörungstheorien. In „Bugonia“ spielt Emma Stone atemberaubend tough, nun ja, einen Alien. Für uns Menschlein ist sie als CEO einer Pharmafirma höchst erfolgreich. Zwei Tölpel mit wilden Phantasien planen sie zu entführen.

„Jeder hat gerade damit zu tun“, sagt Emma Stone. „Es gibt soviel Selbstbespiegelungen, in Social Media und wie man draussen wahrgenommen wird. Man gibt ein Bild von sich nach aussen. Wir kennen das alle. Jemand denkt dann dich zu kennen, hat eine Meinung zu dir. Man hat dann nicht so viel Kontrolle über dieses Bild von sich dort draussen, ich nenne es den Avatar. Es gibt also mich und ‚mich‘.“
Alien Emma kommt aus der Andromeda Galaxis und plant die Menschen zu domestizieren und auszubeuten. Wie die Menschen die Bienen. Rettung naht in Person von zwei nicht sonderlich hellen Landeiern. Teddy, Mastermind der Sache, entführt den Alien und möchte sich zum Mutterschiff hochbeamen lassen, um dem Chef der Aliens gehörig die Meinung zu sagen.


„Unglücklicherweise ist nicht sehr viel der Dystopie in diesem Film fiktional“, sagt Regisseur Giorgos Lanthimos. „Vieles reflektiert die reale Welt. In einer Dystopie geht es ja meist darum, was in der Zukunft passieren könnte. Ich denke, dieser Film sagt, was gerade jetzt passiert. Die Menschheit wird vermutlich sehr bald den richtigen Weg wählen müssen. Ich weiß nicht wieviel Zeit uns dazu noch bleibt. Bei allem, was gerade in der Welt passiert, mit Technologie, AI, Krieg, das Klima.“

Schön wär’s, wenn der Film tatsächlich davon erzählen würde. Wenn die Welten-Retter ein wenig intelligenter dargestellt würden, dann hätte der Film deutlich mehr Relevanz, Schärfe, Gefahr. So bleibt es, leider, bei vielen Merkwürdigkeiten und einer ausserordentlichen Emma Stone und der hübschen Frage: Wer ist eigentlich der grössere Alien? Mensch oder Alien.
Autor: Franz Xaver Karl
Stand: 07.09.2025 20:00 Uhr
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