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Jared Leto und seine Band „Thirty Seconds To Mars“

Hollywood, Pop und ganz viel Glam

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Jared Leto und seine Band „Thirty Seconds To Mars“  | Video verfügbar bis 06.08.2024 | Bild: hr

Mit seiner Band „Thirty Seconds To Mars“ beherrscht Jared Leto die Grammatik der Ekstase. „Ich liebe es, wenn Konzerte verrückt sind, wenn Künstler die vierte Wand einreißen“, sagt der Sänger. „Wir haben den Maximalismus erkundet, mit Songs, die orchestral, opernhaft und hymnisch sind“, findet Leto.

Nun aber heißt es: einenGang runterschalten. Mit seinem Bruder Shannon Leto hat er - als „Thirty Seconds To Mars“ – ein neues, minimalistisches, in Teilen ruhiges Album aufgenommen. Der deutsche Titel lautet: „Es ist das Ende der Welt. Aber es ist ein schöner Tag“. Leto erklärt, was dahintersteht:„Jeden Tag gibt es mehr apokalyptische Schlagzeilen. Es herrscht eine Menge Instabilität und Unsicherheit. Aber gleichzeitig kann man immer noch das Versprechen der Welt erkennen, ihre Schönheit und ihr Potenzial.“

Die Musik als Mittel der Verbundenheit

Um die Band gibt es einen regelrechten Kult. „Ja, das ist ein Kult“, postet die Band zu einem Fan-Treffen 2019 auf einer kroatischen Insel, das man buchen konnte. Manche kritisieren, das ähnele einer Sekte. Fragt man Jared Leto, worum es ihm bei der Band geht, sagt er: „Musik ist eine Möglichkeit etwas miteinander zu teilen. Zu kommunizieren, mit Menschen in Kontakt zu treten. Ich fand es immer interessant, dem Publikum etwas mehr zu bieten. Etwas, in das sie eintauchen können. Vielleicht so wie bei der Band ‘The Grateful Dead‘. Da herrschte auch ein starkes Gefühl von Gemeinschaft und Kameradschaft.“

Im Video zur Single „Stuck“ feiert Jared Leto die Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit. Er hat - wie oft - selbst Regie geführt und zitiert die Fotografie-Legenden Richard Avedon, Irving Penn und Robert Mapplethorpe. „Das Video zu ‚Stuck‘ ist eine Liebeserklärung an diese Fotografen, die ich schon als Jugendlicher bewunderte. Fotografen, die mich sehr beeinflusst haben, die mir einen Teil der Welt zeigten, von dem ich vorher nicht wusste, dass er existiert“, erklärt der Sänger.

Der Sprung von der Bühne zur Leinwand

Jared Leto ist Fantast, Fashion-Ikone und Hollywood-Star. Für seine Rolle als transidente Rayon im Film „Dallas Buyers Club“ erhielt er 2014 den Oscar als bester Nebendarsteller.

Mit seinem älteren Bruder Shannon macht er seit der Kindheit Musik. Mit Bands waren sie schon unterwegs, bevor Jared Leto in Hollywood groß rauskam. Bis zum heutigen Tag feiern sie auf Social Media die Unverwüstlichkeit ihres Brüderdaseins.

„Thirty Seconds To Mars“. Der Bandname bezieht sich auf exponentielle Wachstumsmöglichkeiten. Wir seien - theoretisch - nur dreißig Sekunden vom Mars entfernt. Jared Leto hat eine Kunst darin entwickelt, die Bodenhaftung zu verlieren.

Unlängst ging er verkleidet als Choupette – die Katze von Lagerfeld – über den roten Teppich. Bald wird er im Kino Lagerfeld selbst spielen. Leto erinnert sich amüsiert an den Auftritt im Katzenkostüm: „Mit der Hommage an Karl Lagerfeld bei der MET Gala wollte ich einfach nur Freude auslösen. Den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Wenn Karl dort gewesen wäre, hätte er gelacht und sich wirklich gefreut eine riesige Choupette zu sehen.“

Die punktgenaue Inszenierung. Ist etwas, das ihn ausmacht. Leto findet: „Etwas Einfaches, etwas Verletzliches, etwas Ehrliches kann das Mutigste und Kühnste sein, das man tun kann.“ Das neue Album ist sehr einfach geworden. Und: schön. Etwas runterfahren steht ihm gut.


Beitrag: Andreas Krieger

Thirty Seconds To Mars
„It's the End of the World but It's a Beautiful Day“
Erscheint bei Concord

Stand: 08.08.2023 12:18 Uhr

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Hessischer Rundfunk
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