So., 17.08.25 | 23:35 Uhr
Das Erste
Maria Stuarda
Sie wird sterben. Und siegen. Die Verklärung der Maria Stuart beginnt.

Zwei Frauen. Eine Krone. Elisabeth ist Königin und hält Maria, ihre Cousine, gefangen. Auf zwei riesigen Scheiben, die sich unaufhaltsam drehen, werden sie bewegt und müssen sie sich bewegen. Zwei Frauen, gefangen in unterschiedlichen Machtzentren, umgeben von Männern, die sie bedrängen, mitmarschieren, antreiben.
Wer hat Macht über wen?
"Wenn man böse wäre, könnte man eine Soap Opera daraus inszenieren", sagt Regisseur Ulrich Rasche. "Aber es geht halt um mehr. Es geht um ein patriarchales System. Es geht um zwei Frauen, die darin gefangen sind. Und eigentlich aufzeigen, dass Macht in einer Struktur gefangen ist."

Wer hat Macht über wen? Das ist die Frage dieser Inszenierung. Beim Treffen der beiden Königinnen, übrigens eine Erfindung der Nachwelt, kommt es zum Showdown: Elisabeth wird den Tod von Maria befehlen und weiterleben in einem grausamen System. Das Räderwerk der Macht arbeitet. Angetrieben von allen.
"Wir sind Teil des Gewaltsystems."

"Wir als Gesellschaft sind Teil dieses Gewaltsystems und müssen mit unserer Stimme dagegen angehen", sagt Ulrich Rasche. "Wir sind nicht einzelne Unabhängige von einem agierenden Staat, sondern wir sind Teilnehmer und Sprecher und mündig uns dazu zu verhalten."
Autorin: Angelika Kellhammer
Stand: 17.08.2025 20:49 Uhr
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