Philipp Hochmaier als Alexander Haller

Haller (Philipp Hochmair) gerät in größte Gefahr.
Haller gerät in größte Gefahr. | Bild: ARD Degeto/Mona Film/Tivoli Film / Philipp Brozsek

»In der Figur von Alexander Haller steckt viel Potenzial. Trotz seiner Erblindung ist er ein hervorragender Ermittler, der seine anderen Sinne durch diese Einschränkung besonders schärft und mit Hilfe seines Verstandes außergewöhnliche Fälle löst. Von ihm geht eine Art Kälte oder sogar Versteinerung aus, die durch den gleichzeitigen Verlust seiner geliebten Frau und seines Augenlichts durch eine Autobombe ausgelöst wurde. Damit habe ich mich vor allem in den ersten Filmen beschäftigt. Besonders geholfen hat mir da eine Zufallsbegegnung in einem Zugrestaurant mit einem Blinden, einem sehr auffällig gekleideten Musiker. Ein Mann, der meinem Ermittler in seiner Exaltiertheit irgendwie ähnlich war.

Es ist spannend, zu sehen, wie sich der Charakter von Haller in den mittlerweile fünf Filmen entwickelt. So ist es auch dem Publikum möglich, ihn immer besser kennenzulernen. Besonders interessant an unserem Format ist ja, dass die Fälle immer im nahen Umfeld von Haller spielen und die Polizei deswegen auch darauf angewiesen ist, mit Alex trotz seiner Einschränkung eng zusammenzuarbeiten. Er ist ein Sonderling, der als Sonderermittler für besondere Fälle eingesetzt wird. In "Lebendig begraben" springen wir sogar in die Zeit vor seiner Erblindung zurück und Haller begegnet seinem sehenden Ich.

Das Genre Krimi reizt mich sehr, und einen blinden Ermittler zu spielen, ist absolut etwas Besonderes. Ich musste mich logischerweise voll auf die Welt des Blinden einlassen, und da wurde mir bewusst, wie herausfordernd und gefährlich der Alltag für Blinde in unsererWelt der Sehenden ist.Der Besuch im Museum "Dialog im Dunklen" war ganz klar der Einstieg in die Rolle. Schon nach zehn Minuten merkt man da, dass man in einer ganz neuen Realität ist. Alle Fähigkeiten und Sicherheiten, die man im normalen Alltag hat, sind vollkommen weggefallen. Und dieses Bewusstsein schafft eine ganz neue Existenz. Die Geschichte von Alexander Haller und von seinem Freund Niko ist noch nicht auserzählt. Wir haben noch einige Überraschungen parat.

"Blind ermittelt" wurde trotz Corona-Pandemie mit strengen Auflagen und Sicherheitsvorkehrungen weitergedreht. Es war mein erster Dreh nach dem Lockdown, und ich habe mich wirklich gefreut, dass wir weitermachen konnten. Doch Drehen ist seit Corona nicht mehr dasselbe und zur ungeahnten logistischen Herausforderung geworden. Messgeräte, die man am Körper trägt, damit man einander auf dem Set nicht über die Notwendigkeit hinaus begegnet, sind schon Alltag, ganz zu schweigen von den vielen Coronatests. Mit den Masken sehen plötzlich alle gleich aus und nur noch die Schauspieler haben ganze Gesichter. Reaktionen des Teams auf das Spiel fallen auf diese Weise auch gänzlich weg. Das ist natürlich sehr schade. Aber auf seltsame Weise passt dieser neue, absolut notwendige, Umgang am Set gut zu Alexander Hallers innerer Welt. Die große Vorsicht, die ritualisierten Abläufe, das Abstandhalten und die Kontrolle entsprechen sehr seinem Charakter.«