Philipp Hochmair als Alexander Haller

Haller (Philipp Hochmair) will seine Schwester freikaufen.
Haller will seine Schwester freikaufen. | Bild: ARD Degeto / Philipp Brozsek

Philipp Hochmair als Alexander Haller

Alexander Haller ist zurück! Haben Sie in den beiden neuen Filmen noch Überraschendes über Ihre Figur herausfinden können?

Die große Überraschung für mich war, dass Haller trotz seiner Einschränkung wirklich immer mehr zum Sonderermittler wird. Im ersten Film stand Haller noch unter Schock. Der Tod seiner Frau und der Verlust seines Augenlichts haben sein Leben völlig verändert. In den beiden neuen Filmen ist er in seinem neuen Leben angekommen und stellt sich seinen Aufgaben. Im dritten Film wird sein Blindsein zur Gabe, sogar zur Waffe. Er wird undercover für die Polizei ermitteln – das ist eine sehr spannende Entwicklung!

Welche neuen Erfahrungen haben Sie beim "blinden Spiel" gemacht?

Das Blindsein war für mich jetzt bereits viel vertrauter. Spannender war, die charakterliche Entwicklung der Figur mitzuerleben und wie er mit seinem Partner Niko zurechtkommt.

Haller wohnt im vornehmen Grandhotel seiner Familie. Liegt darin für Sie persönlich ein Reiz?

Sein Schicksal wird für Alexander Haller über das luxuriöse Hotel natürlich besser ertragbar, und er kann sich so auch wirklich auf die Fälle konzentrieren. Ich persönlich ziehe meine selbstgestalteten Privaträume vor.

In "Die verlorenen Seelen von Wien” kommt es zu einer entscheidenden Begegnung im Prater. Was bedeutet dieser Ort für Sie als gebürtigem Wiener?

Der Prater ist für mich immer noch legendärer Ort aus vergangenen Tagen. Alte Geisterbahnen – die leider immer weniger werden – das Riesenrad, das höchste Kettenkarussell der Welt, Schauplatz einer meiner Lieblingsromane von Franz Werfel "Nicht der Mörder, sondern der Ermordete ist schuldig". Oder unvergesslich die Hauptszene im "Dritten Mann" mit Orson Welles in einem Waggon vom Riesenrad mit Blick auf das zerstörte Wien von 1945. Der Prater ist untrennbar mit Wien verbunden, und ich hoffe, dass er trotz digitaler Revolution weiterleben wird.

In "Der Feuerteufel von Wien” verliebt Haller sich in die Stimme einer Frau …

Person kommt von per-sonare, auf Lateinisch durch-tönen. Der Klang der menschlichen Stimme beschreibt die Persönlichkeit. Haller fühlt sich zu Recht mit dieser Frau beim ersten Klang ihrer Stimme zutiefst verbunden. Es gibt viele biografische Ähnlichkeiten. Haller kann hier zum ersten Mal seit dem tragischen Verlust seiner Frau Nähe empfinden und zulassen.

In beiden neuen Filmen geht es auch um Verletzungen aus der Kindheit. Kann auch das Spielen heilsam sein?

Heilsam ist eine etwas seltsame Bezeichnung. Sicherlich reflektiert man gewisse Dinge an sich selbst besser, wenn man sich in die Rolle begibt. Das Ausagieren und Wiederholen von Konflikten in einem Theaterstück oder in einem Film kann sehr helfen.