Stefano Bernardin ist Riccardo Riello

Sonja (Chiara Schoras) stellt Riccardo (Stefano Bernardin) zur Rede.
Sonja stellt Riccardo zur Rede. | Bild: ARD Degeto / Hans-Joachim Pfeiffer

Undercover-Agent Riccardo Riello möchte gern eine ernsthafte Beziehung mit Sonja Schwarz führen, was wegen seines Jobs ja nicht so richtig klappt. Aber ist es wirklich nur das – oder steht sich Riccardo selbst ein bisschen im Weg?

Riccardo macht nicht nur seinen Job. Es ist kein Beruf, sondern vielmehr Berufung. Er muss seine familiäre Geschichte aufarbeiten. Sein Vater hat Selbstmord begangen, weil er quasi von der Mafia dazu gedrängt wurde, seinen Beruf zum Schutz seiner Familie aufzugeben. Riccardo will seinen Vater rächen. Er will nicht auf etwas Rücksicht nehmen, um auf den Kampf gegen die Mafia zu verzichten. Es ist seine oberste Prämisse. Er muss es durchziehen. Gerade jetzt, wo er so knapp vorm Ziel ist.

Wenn Sie es könnten, was würden Sie ihm raten?

Ich würde ihm genau das raten: Tu, was du tun musst. Schließ dann das Kapitel ab und fang ein neues Kapitel an, ein neues Leben. Eines ohne Mafia und ohne Zwänge!

Wie reizvoll ist es für Sie, einen Agenten zu spielen? Was lieben Sie an Ihrer Rolle?

An der Figur Riccardo gefällt mir seine Zerrissenheit. Er kann nie zeigen, wie es ihm wirklich geht. Das ist für mich als Vollblutschauspieler fordernd, denn ich spiele gern alle Gefühle aus. Ich mag es, an emotionale Grenzen zu gehen, sie zu übertreten. Das geht hier nicht. Aber das macht es für mich auch unglaublich spannend. Hier zählt der Gedanke, der die Grenzen überschreitet, nicht die Emotion. Hier sind es seine Taten, die extrem sind, nicht seine Gefühle. Zumindest nicht die, die er an die Oberfläche lässt.

Als die Mafia dann immer gefährlichere Aktionen von ihm verlangt und auch vor Mord nicht zurückschreckt, gerät Riccardo in Gewissenskonflikte.

Riccardo ist kurz vor seinem großen Ziel, mitten im Strudel seiner eigenen Besessenheit. Er sieht nicht nach links oder rechts, er sieht nur geradeaus – er hat nur den Fall der Mafia vor Augen. Natürlich ist jede Form der Besessenheit gefährlich, es heißt ja nicht umsonst: „Der Mensch geht über Leichen.“

Wie stark ist Ihr eigener Gerechtigkeitssinn?

Ich persönlich bin da anders, bei mir kommt immer der Humanismus an erster Stelle. Ich war allerdings auch noch nie aus familiären Gründen so sehr in eine Sache verwickelt. Trotzdem glaube ich, ist eine Reflektiertheit immer wichtig. Immer besser zwei Schritte auf die Seite treten und seine Situation nüchtern von außen zu betrachten. Sonst ist man in der Falle der Selbstjustiz und die hat mit Aufklärung nichts zu tun.

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