SONJA GERHARDT als Dr. Lisa Scheel

Lisa (Sonja Gerhardt) möchte als Chirurgin in eine Männerdomäne vorstoßen.
Lisa möchte als Chirurgin in eine Männerdomäne vorstoßen. | Bild: ARD Degeto/Producers at Work / Frizzi Kurkhaus

Lisa ist fleißig, ehrgeizig und begabt, dennoch wird ihre Autorität von ihrem Chef Dr. Kohlfeld untergraben. Wie fühlt sie sich und wie geht sie damit um?

Lisa fühlt sich betrogen. Sie liebt ihre Arbeit und ist immer mit voller Leidenschaft dabei. Sie arbeitet doppelt so viel wie ihre Kommilitonen, um die Stelle als Auszubildende Chirurgin bei ihrem Chef Dr. Kohlfeld zu bekommen. Nichtsdestotrotz ist sie eine Frau, weshalb ihr in dieser Zeit viele Türen verschlossen bleiben, auch wenn sie mit Abstand diejenige ist, die aufgrund ihrer Leistung die Stelle am meisten verdient hätte. Am Ende nimmt Lisa ihr Schicksal selbst in die Hand und folgt ihrer Intuition, ihrer Leidenschaft, Menschen als Chirurgin zu helfen. Dadurch kommt sie immer mehr in ihre Kraft. Sie lernt ihren Wert kennen und ist dadurch nicht mehr von äußeren Einflüssen abhängig.

Lisa reist unvorbereitet nach Südafrika und ist von der Präsenz des Apartheitsregimes geschockt. Mit ihrem Helfersyndrom sorgt sie für einige Schwierigkeiten. Ist sie mehr Belastung als Hilfe?

Durch ihre Unwissenheit, ihren Mut und ihre fast schon naive Art an die Dinge ranzugehen, eckt sie immer wieder an und verursacht Probleme, die es aber genau braucht, um ein wenig Veränderung in das System zu bringen. Jeder Mensch sollte gleich angesehen werden. In einer Gemeinschaft kann man viel bewegen, jeder mit seinen Stärken. Ich würde nicht sagen, dass sie eine Belastung darstellt.

Der Film verbindet wahre Begebenheiten und historische Missstände mit aktuellen Debatten um Gleichstellung, Rassismus und Menschlichkeit. Welche Rechte müssen sich Frauen aus Ihrer Sicht auch heute noch erkämpfen?

Ich bin der Meinung, dass Frau und Mann in die Verantwortung gezogen werden sollten. Es muss mehr reflektiert werden. Frauen sind anders als Männer, aber nicht schwächer. Wenn mehr aufeinander geachtet wird, dann würden wir zusammen viel mehr erreichen können. Die Unterdrückung der Frau wird uns momentan im Iran klar vor Augen geführt! Es geht um Gleichheit, um die Freiheit eigene Entscheidungen zu treffen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen! Der Körper der Frau ist in der Lage Kinder zu gebären. Das ist eine unglaubliche Kraft, die eine einzige Frau aufwenden muss, um einem Menschen ein neues Leben zu schenken. Wir sollten Frauen mit Ehrfurcht und Bewunderung gegenübertreten, statt sie zu unterdrücken!

Lisa kämpft mutig für Chancengleichheit. In welcher Form sollten sich Frauen aus Ihrer Sicht heutzutage für mehr Gleichberechtigung einsetzen?

Frauen sollten so sein dürfen, wie sie sind. Es wird sofort beurteilt und verurteilt. Viele Frauen machen sich selbst klein, sehen ihren eigenen Wert nicht, was grundlegend schon bei der Erziehung der Eltern anfängt. Wir haben die Regeln, wie sich eine Frau verhalten oder aussehen sollte in unserem Unterbewusstsein verankert. Daran sollte Frau, wie auch Mann, arbeiten. Am Ende sollte jeder Mensch, ob Frau, Mann, egal welcher Hautfarbe, die gleichen Rechte haben.

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