Fragen an Komponist David Reichelt

Von links: Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) fragen sich, wer den Flügel zerstört haben könnte. Weiteres Bildmaterial finden Sie unter www.br-foto.de.
Von links: Ivo Batic und Franz Leitmayr fragen sich, wer den Flügel zerstört haben könnte. Weiteres Bildmaterial finden Sie unter www.br-foto.de. | Bild: BR/NEUESUPER GmbH / Hendrik Heiden

Wie schreibt man Musik für Träume?

David Reichelt: Ein Traum ist nicht klar, nicht konkret. Und so bleibt auch die Musik in diesem Tatort in der Schwebe. Im Traumthema fehlen sämtliche musikalischen Orientierungspunkte. Es gibt weder Anfang noch Ende. Die Grenzen zwischen Traum und Realität verschwimmen nicht nur im Film, sondern auch in der Musik.

Die Konzertstücke sind Teil der filmischen Handlung im Tatort: "Dreams". Auf welche Weise wurden Konzert- und Filmmusik inhaltlich integriert?

David Reichelt: Die Tatortmusik hat eine große Entwicklung durchgemacht. Für den Dreh hatte ich bereits Konzertstücke geschrieben. Erst danach wurde die Musik detailliert dem Bild angepasst – eine besondere Herangehensweise und Herausforderung! Die Übergänge der Konzert- und Filmmusik sind fließend. Sie verdichten das Filmkonstrukt und setzen einen Rahmen um die ganze Geschichte. Live gespielte Musik im Bild kann vor der Szene beginnen, sich aus der Filmmusik lösen, aber genauso nach dem Szenenwechsel wieder ein Teil der Filmmusik werden. Es war eine sehr reizvolle Aufgabe Musik zu schreiben, die inhaltlich den Film trägt, aber gleichzeitig dem Gestus eines klassischen Konzertstückes gerecht wird.

Wie lief die konkrete Umsetzung in Zusammenarbeit mit dem Münchner Rundfunkorchester ab?

David Reichelt: Es ist ein klassischer Orchesterscore mit vielen modernen Elementen. Damit haben wir uns von dem Klangbild, das man bei einem Tatort erwarten würde, bewusst entfernt. Drei Tage lang haben wir mit dem Münchner Rundfunkorchester die Filmmusik aufgenommen. Bis dahin waren es viele schlaflose Nächte der Vorbereitung. Da durchlebt man den Film fast selbst. Am Ende waren es 130 Seiten Partitur und eine Stunde Orchestermusik.

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