Sven Halfar (Regie)

Es ist keine Einbildung: Prof. Boerne (Jan Josef Liefers) wird von einem schwarzen SUV verfolgt. Er versucht den Wagen abzuhängen.
Es ist keine Einbildung: Prof. Boerne wird von einem schwarzen SUV verfolgt. Er versucht den Wagen abzuhängen. | Bild: WDR/Bavaria Fiction GmbH / Thomas Kost

Mit „Propheteus“ geben Sie Ihr Debüt beim „Tatort“: Was hat Sie besonders an diesem Fall gereizt?

Sven Halfar: „Mich haben die existenziellen Fragen angesprochen, die das Buch in seiner Vielschichtigkeit behandelt. Vor allem aus der unterschiedlichen Sichtweise von Thiel und Boerne. Wir wissen lange Zeit nicht, welche Mächte hier im Spiel sind, aber wir ahnen nichts Gutes. Astrid Ströher hat ihr Buch raffiniert strukturiert. Es spielt über zwei Zeitebenen und wird nicht linear erzählt. Dazu wird eine komplexe Geschichte erzählt, in der auch absonderliche Themen vorkommen, die nicht unbedingt alltäglich sind, aber humorvoll.“

Was war die größte Herausforderung?

Sven Halfar: „In der Inszenierung die Balance zu halten. Die Figuren in ihrem Dilemma ernst zu nehmen. Die Dialoge und Situationen haben oft dazu verleitet, über die Stränge zu schlagen. Für mich liegt in der Ernsthaftigkeit die Komik.“

Thiel und Boerne geraten hier in einen Strudel von Wahrheit und Täuschung. Wie haben Sie das gemeinsam mit Timo Moritz an der Kamera filmisch umgesetzt?

Sven Halfar: „Wir haben uns dafür entschieden, bei Boerne ein weitwinkliges Objektiv zu benutzen, um seinen ‚inneren Wahnsinn‘ zu visualisieren. Ansonsten haben wir darauf verzichtet, klassische Flashbacks durch Effekte oder besondere Kamerabewegungen hervorzuheben. Wir haben hier der Geschichte vertraut, die inhaltlich die Zeitebenen gut miteinander verwoben hat.“

Man könnte meinen, in diesem Tatort sind alle außer Thiel (und Boerne?) durchgedreht. Hat der Münster-Krimi das zum Jubiläum verdient?

Sven Halfar: „Wenn nicht jetzt, wann dann?!“

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