Hanna liebt Juan. Der liebt das Leben, das Recht und Hanna. Seinen Tyrannenvater liebt er nicht. Deshalb will Hanna ihm helfen zu fliehen. Im Unterricht bemüht Hanna große Worte, da scheint alles einfach, eine Frage der Moral. Wenn es an die kon - kreten Pläne geht, merkt sie, dass Druck und Uneindeutigkeit zuneh - men. Es fühlt sich schon nicht gut an, K.O.-Tropfen einzusetzen. Doch dann kommt zur Straftat noch eine vorgetäuschte hinzu. Hannas Ner - ven sind gespannt. Als die Katastro - phe geschieht, herrscht bei Hanna blanke Panik. Es schien doch alles so einfach, geradezu romantisch. Der Tod aber lässt sich nicht debattieren
»Hanna stammt aus einer wohlhabenden Familie. Sie geht auf das Eliteinternat, weil ihre Eltern ständig beschäftigt sind und nie Zeit für sie haben. Sie fühlt sich abgeschoben. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass sie ihren privilegier - ten Lebensstil insgeheim verachtet. In ihrem Streben nach persönlicher Freiheit wird sie von ihrem Lehrer bestärkt, der die Schüler auffordert, ihre Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen. Aber als Hanna und ihr Freund Juan Mendez den ernsthaften Plan fassen, aus dieser Welt auszubrechen, bricht die Katastrophe los. Hat sich Hanna überschätzt? Sie ist noch jung, eine lebenslustige und übereifrige Person, die die Aufmerksamkeit liebt. Für sie ist das alles ein großes Abenteuer, eine riesige Show, und Hanna ist von Anfang an sehr gut darin, ihre Mitmenschen zu täuschen, dem Kom - missar und dem Bodyguard etwas vorzuspielen. Was daraus folgt, öffnet ihr die Augen, ach, denkt sie, man erzählt mir in der Schule ständig, dass ich machen kann, was ich will, doch in Wahrheit ist mein Leben vorgezeichnet. Während der Drehtage am Internat in Holzminden konnte ich mit den Schülern über ihren Alltag sprechen, der streng geregelt ist. Materiell haben sie alle Möglichkeiten, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es sich wünschen, besser gesagt: wie man es von ihnen erwartet. Sie können es sich leisten, ein Leben auf hohem Standard zu führen. Aber ich finde, das ist nur der Schein von Freiheit. So habe ich die Rolle von Hanna angelegt.«
Kommentare