Produzentin Sophie von Uslar zu "Der neue Freund"

Henriette (Corinna Harfouch) hat ihre Tochter Johanna (Karin Hanczewski) eingeladen. Dabei aber nicht erwähnt, dass sie ihr ihre neue Liebe Philipp (Louis Nitsche) vorstellen will.
Henriette hat ihre Tochter Johanna eingeladen. Dabei aber nicht erwähnt, dass sie ihr ihre neue Liebe Philipp vorstellen will. | Bild: SWR/Hager Moss Film / Chrsitian Schulz

»»Der Neue Freund« ist meine dritte Zusammenarbeit mit dem Autor Frédéric Hambalek. Er ist ein Meister des unaufgeregten Erzählens, der seine Figuren so genau kennt, dass sie sich nie erklären müssen. Es reichen wenige präzise Pinselstriche oder anders gesagt: normalerweise ungewöhnlich wenige Worte. Diesmal war es ganz anders. Ein Raum, zwei Szenen und drei Menschen. Hier wird fast alles über das gesprochene Wort verhandelt. Aber auch in dieser für ihn und mich ungewöhnlichen Arbeit ist es Frédéric Hambalek gelungen, viel Platz zu lassen, Zwischenräume zu kreieren, in denen sich die Kreativität der anderen, die zu uns an den Tisch gekommen sind, entfalten kann.

Ich war besonders glücklich, dass Dustin Loose sich entschieden hat, die Regie zu übernehmen. Wir sind schon seit seinem ersten Tatort im Gespräch – nun hat es endlich geklappt. Dustin hat für seine Arbeit an »Der neue Freund« mal das passende Bild des Tanzes gewählt. In seiner Inszenierung lotet er die vielen unterschiedlichen Tonalitäten und angelegten Genrebrüche aus. Er setzt das Lachen neben den tiefen Schmerz, die PHYSICAL COMEDY neben die unheimlichen Nebelbilder.

Dass Corinna Harfouch, Karin Hanczewski und Louis Nitsche zu diesem fulminanten Ensemble zusammengekommen sind, macht mich glücklich und stolz. Mein großer Dank gilt hier der Casterin Anja Dihrberg.

In der formalen Beschränkung lag auch ein großer Reiz. Gerade in Zeiten, in denen Produktionen immer größer und damit produzentisch auch immens komplex werden, wirft einen »Der neue Freund« auf den kreativen Kern dessen, warum ich angefangen habe, Filme zu machen, zurück. Wenn einen nichts ablenkt, kann man sich auch hinter nichts verstecken. Die von uns allen eingeforderte Genauigkeit im Arbeiten gibt dann dem Werk die Kraft. Trotz der formalen Beschränkungen ist so ein Film gelungen, der unglaublich dicht erzählt, uns immer wieder überrascht, hoffentlich blendend unterhält und berührt.

Mein Dank gilt allen Beteiligten und in besonderem Maße Katharina Dufner vom SWR. Die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit eröffnet die Freiheit, ein so ungewöhnliches Projekt gemeinsam umzusetzen.«

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