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18:00

Bericht aus Berlin

ARD Sommerinterview: Friedrich Merz

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PlayFriedrich Merz (CDU) ARD Mediathek
ARD-Sommerinterview: Friedrich Merz | Video verfügbar bis 13.07.2027

Das Ziel der CDU ist erreicht: Das Kanzleramt ist wieder in Unionshand. Doch der Weg dorthin verlief anders als geplant. Zwar ging die CDU als stärkste Kraft aus der Bundestagswahl hervor, blieb mit 28,6 Prozent jedoch hinter den eigenen Erwartungen zurück. Die Koalition mit der SPD ist keine Liebesheirat, sondern ein pragmatisches Bündnis - geschlossen aus politischer Notwendigkeit.

Auch der Start ins Amt war für Friedrich Merz holprig. Inzwischen sind gut zwei Monate vergangen. Der Terminkalender des neuen Kanzlers ist prall gefüllt, vor allem mit Auslandsreisen. Als "Außenkanzler" eilt Merz von einer internationalen Krise zur nächsten. Doch wie nutzt er die globale Bühne? Und, gelingt es ihm dabei, auch die innenpolitischen Probleme im Blick zu behalten? Ein Kanzler zwischen Erwartungsdruck, Weltpolitik und den Herausforderungen im eigenen Land.

Markus Preiß, Studioleiter und Chefredakteur Fernsehen im ARD-Hauptstadtstudio, fragt nach beim Bundeskanzler Friedrich Merz am Sonntag, 13. Juli. Das ARD-Sommerinterview wird um 18:00 Uhr im Ersten, auf tagesschau24, in den Social-Media-Kanälen der tagesschau und in der ARD Mediathek ausgestrahlt.  

Sendetermine:

17. Juli 2025: Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) – Moderation: Markus Preiß
20. Juli 2025: Alice Weidel (AfD) – Moderation: Markus Preiß
3. August 2025: Felix Banaszak (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) - Moderation Matthias Deiß
10. August 2025: Bärbel Bas (SPD) – Moderation: Matthias Deiß
17. August 2025: Jan van Aken (Die Linke) – Moderation: Anna Engelke
24. August 2025: Markus Söder (CSU) – Moderation: Anna Engelke

Die ARD-Sommerinterviews im "Bericht aus Berlin" sind eine Produktion des ARD-Hauptstadtstudios und werden im ARD Text auf Seite 150 live untertitelt.

Die ARD-Sommerinterviews werden in diesem Jahr erstmals in eineinhalbstündige Watchpartys von tagesschau together eingebunden. So werden die Sommerinterviews zu einem Community-Erlebnis, bei dem sich die Nutzerinnen und Nutzer mit Fragen und Kommentaren aktiv einbringen können. Zu sehen sein werden die Watchpartys auf tagesschau24, im Livestream auf dem ARD Twitch Kanal, auf weiteren Social-Media-Kanälen der tagesschau sowie in der ARD Mediathek. Die Watchpartys entstehen in Kooperation von tagesschau together mit dem ARD-Hauptstadtstudio.

In Sonderfolgen des Podcasts "Berlin Code" blicken Moderatorin Selin Kahya und zwei Korrespondenten aus dem ARD-Hauptstadtstudio immer montags auf das aktuelle Sommerinterview zurück. Welche Antworten haben überrascht? Welche Fragen sind unbeantwortet? Welche Erkenntnisse bleiben? "Berlin Code" ist in der ARD Audiothek und überall dort verfügbar, wo es Podcasts gibt.

18:30

Weltspiegel

Weltspiegel vom 13. Juli 2025

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Termine
PlayEin Mann mit einem Schnauzbart im Anzug vor einem Mikrofon ARD Mediathek
Weltspiegel vom 13. Juli 2025

Gaza: Der Junge, der Sand isst

 Ein Video von einem 12-jährigen Jungen ist vor zwei Wochen viral gegangen. Aber nicht aus den Gründen, für die Videos von kleinen Jungs normalerweise viral gehen. Keine lustigen Trends, keine coolen Skateboard-Tricks. Das Video von Mohammad al-Darbi ist viral gegangen, weil der Junge in dem Video Sand isst, aus lauter Verzweiflung darüber, dass er nach stundenlangem Marsch, um Essen zu bekommen, leer ausgegangen ist. Er will dem Journalisten verdeutlichen, was er fühlt: Ein Ohnmachtsgefühl und absolute Hilflosigkeit. Was bleibt ihm noch als der Sand? Unser Kameramann in Gaza hat den Jungen jetzt besucht. Dieser hat international Spendenangebote bekommen. Er muss zumindest gerade nicht mehr hungern. Das ändert aber nichts daran, dass dem Jungen seine Kindheit geraubt wurde und dass seine exzellenten Schulzeugnisse von vor dem Krieg nichts mehr wert sind. Ein Einblick in das Leben eines Kindes in Gaza.

Hanna Resch, ARD Tel Aviv

 

 Kenia: Wütende Mütter gegen Polizeigewalt

 Sie sind wütend auf Präsident William Ruto, auf die kenianische Regierung, auf die Polizei. Denn die Mütter Edith Wanjiku und Mary Muthoni haben ihre Söhne verloren. Ibrahim und Kenneth wurden erschossen – vor einem Jahr bei den Protesten rund um das Parlament in der Hauptstadt Nairobi. Sie wurden nur 19 und 20 Jahre alt. Die Mütter sind sich sicher: Die Täter waren Polizisten. Denn bei der Obduktion seien Polizeikugeln in den Leichen ihrer Söhne gefunden worden.

Kenia hat ein Problem mit Polizeigewalt. Auf Videos ist zu sehen, wie Polizisten mit Schlagstöcken und Peitschen auf Demonstranten einschlagen. Menschen werden verschleppt. Es gibt Belege dafür, dass Polizisten gezielt mit scharfer Munition auf Demonstrierende schießen. Hinzu kommt, dass Schlägertrupps, die offenbar von Politikern angeheuert und bezahlt werden, für Angst und Schrecken sorgen. Die Wut in Kenia – sie wächst.

Karin Bensch und Anne Fleischmann, ARD Nairobi

 

 Belarus: Lukaschenkos „Menschlichkeit“ – Ein abgekartetes Spiel

 Vor drei Wochen hat der belarussische Machthaber Lukaschenko einen der wichtigsten Oppositionellen des Landes freigelassen: Als Teil eines politischen Deals mit den USA konnte Sergej Tichanowski nach fünf Jahren brutaler Haft das Gefängnis verlassen. Seine Freilassung schürt Hoffnung, vor allem bei den Angehörigen der politischen Gefangenen, die weiterhin in Belarus Haft sitzen, darunter auch Sergej Jaroschewitsch. Seine Kinder warten in Warschau schon seit fast fünf Jahren auf ihn. Ihre Mutter Antonina Konovalova war selbst mehr als vier Jahre als politische Gefangene in Haft, sie wurde im Dezember 2024 vorzeitig freigelassen.
Doch jedes Mal, wenn Lukaschenko politische Gefangene freilässt, kommen sogleich wieder neue in Haft. Derzeit hält Belarus noch mehr als 1.000 Menschen gefangen, weil sie sich gegen das Regime Lukaschenko geäußert haben. Wir reden mit Menschen aus Belarus, die aus Angst um sich und ihre Familie nur verdeckt mit uns sprechen. Denn schon ein einziger Beitrag in den sozialen Medien oder eine Protestaktion kann sofort mit Gefängnis bestraft werden.

Silke Diettrich, ARD Moskau

 

 Ukraine: Gesehen werden – gerade mit Trauma

 Ein Traum wird wahr für Dmytro! Seine erste Modenschau als Model. Zunächst muss er sich überwinden, denn bei einem Einsatz an der Front hat der 22-Jährige ein Bein verloren. Doch für ihn ist klar: er will sich dem Publikum zeigen – mit seiner Prothese. Denn das Schlimmste für Dmytro: Wenn Menschen bewusst an ihm vorbeischauen und ihn ignorieren, weil sie nicht wissen, wie sie mit ihm umgehen sollen. Die ukrainische Gesellschaft müsse sich an die vielen Veteranen mit Kriegsverletzungen gewöhnen, die zunehmend aus dem Krieg zurückkehren würden, meint er. Sie gehörten längst zum Straßenbild. Dennoch - die Integration der Kriegsversehrten ist eine enorme Herausforderung. Noch fehlt dem Staat das Geld, um die Städte und öffentlichen Transportmittel barrierefrei umzubauen, doch der ukrainische Traumapsychologe Anton Semenov sieht große gesellschaftliche Fortschritte:

Die Gesellschaft erweise sich als resilient.

Birgit Virnich, ARD Kiew

 

 Türkei: Armutsrisiko Übergewicht

 In einem landesweiten Projekt will das türkische Gesundheitsministerium zehn Millionen Menschen wiegen – im Kampf gegen Übergewicht. Denn kein Land in Europa ist so stark betroffen wie die Türkei. Die Kosten für das Gesundheitssystem steigen.
Die Kamera begleitet Ayten, 101 Kilo schwer, Diabetikerin. Sie will seit langem abnehmen. Ihre Geschichte zeigt, wie schwer gesunde Ernährung in der Türkei ist, denn Adipositas ist oft eine Folge von Armut.

Nadja Armbrust, ARD Istanbul

 

 Mexiko: Kampf gegen Rekord-Algenpest in der Karibik

Ozeanologe Joel Gonzalez nimmt uns mit im Kampf gegen die Braunalge Sargassum. Der Wissenschaftler hilft, bei Cancún Barrieren im Meer zu ziehen. Diese fangen die Alge ab, bevor sie an die Traumstrände von Mexikos Karibikküste gespült wird. Wobei: Von den Traumstränden ist teils nur wenig zu sehen. Einige versinken unter den sich zersetzenden, stinkenden Algen, das Wasser in Küstennähe färbt sich braun. Dieses Jahr zählen Experten mehr als 38 Millionen Tonnen, die an den Küsten von Guayana bis in die Bahamas anlanden - Rekord. Die Alge verrottet an Land, nimmt Seepflanzen und Tieren den Sauerstoff und den Hotels große Teile des Einkommens. Derzeit wächst das Sargassum rasant. Denn durch Überdüngung und intensive Landwirtschaft gelangen immer mehr Nährstoffe ins Meer und durch den Klimawandel erwärmt sich das Wasser. Jeder könne etwas tun, um zu helfen, sagt Ozeaonolge Gonzalez: weniger verschmutzen, den CO2-Abdruck reduzieren, denn das massenhafte Sargassum sei ein Alarmzeichen der Natur, dass etwas gehörig falsch laufe.

Marie-Kristin Boese, ARD Mexiko-Stadt

 

 Thailand: Tourismuskrise – Chinesische Urlauber scheuen Thailand

Palmen, Kokosnüsse und immer schön warm: Thailand ist für viele Deutsche ein beliebtes Urlaubsziel. Und für viele Thailänder ist der Tourismus die Lebensgrundlage, denn sie arbeiten in Hotels, Restaurants, als Taxifahrer oder Reiseführer. Als nach der Corona-Pandemie das Reisen wieder möglich war, haben vor allem chinesische Touristen zum Aufschwung in Thailand, der zweitgrößten Volkswirtschaft Südostasiens, beigetragen. Aber seit ein paar Monaten bleiben sie weg und das hat die Menschen im Tropenstaat unvorbereitet getroffen. Restaurants und Hotelbetten bleiben leer, Taxifahrer und Reiseführer warten vergeblich auf Kundschaft. Der Grund: Chinesische Urlauber haben Angst, nach Thailand zu reisen. Das Urlaubsparadies gilt plötzlich als unsicher und leidet unter einem Imageverlust. Und für Thailands Wirtschaft, die stark vom Tourismus lebt, ist das ein spürbarer Schock.

Christiane Justus, ARD Singapur

Redaktion: Judith Schacht

Moderation: Natalie Amiri

23:15

Filme in der ARD

Papillon

Details
Besetzung
PlayDer aufsässige Sträfling Henri Charrière alias Papillon (Steve McQueen) wird von Wärtern niedergerungen. ARD Mediathek
Papillon | Video verfügbar bis 20.07.2025

Spielfilm USA 1973

Marseille, in den 1930er Jahren. Von bewaffneten Soldaten eskortiert, wandert ein endloser Strom von Häftlingen durch die Stadt in Richtung Hafen. Die Delinquenten werden in die französische Strafkolonie Guyana verschifft, wo sie nach Verbüßung ihrer Haftstrafe als Kolonisten verbleiben sollen. Unter ihnen befindet sich Henri Charrière, der angeblich einen Zuhälter erstochen hat.

Auf der Brust trägt er die Tätowierung eines Schmetterlings, Symbol der Freiheit. Schon während der Überfahrt denkt er an nichts anderes als an seine Flucht. Hierfür freundet er sich mit dem Betrüger Louis Dega an, um mit dessen Geld die Gefängniswärter der Strafkolonie zu bestechen. Der Plan scheint zu funktionieren, doch Henri wird verraten und schmachtet nach seinem gescheiterten Ausbruch lange Zeit in Einzelhaft. Durch die Vermittlung eines Röntgenarztes startet Henri, diesmal gemeinsam mit Louis, einen zweiten Fluchtversuch, der unter einem günstigen Stern zu stehen scheint. Auf einer entlegenen Leprastation schenken Aussätzige den Flüchtlingen Geld für ein Segelboot, mit dem sie bis nach Honduras gelangen. Während Louis hier verhaftet und nach Guyana ausgeliefert wird, kann Henri sich zunächst in einem Kloster verstecken. Durch den Verrat der Äbtissin landet auch er wieder im Straflager. Die Jahre ziehen ins Land, seine Haare sind inzwischen ergraut, doch Henri wird sein Leben niemals in Gefangenschaft beenden.

Oscar-Preisträger Franklin J. Schaffner inszenierte diesen großen Publikumserfolg der 70er Jahre nach dem autobiographischen Roman von Henri Charrière. Der bildgewaltige Gefangenenfilm geißelt die unmenschlichen Haftbedingungen in der französischen Strafkolonie Guyana. Von Mitte des 19. bis weit ins 20. Jahrhundert hinein lebten hier mehrere zehntausend abgeschobene Kriminelle unter Bedingungen, die mit sibirischen Arbeitslagern vergleichbar sind. Steve McQueen als unbeugsamer Ausbrecher und Dustin Hoffman in der Rolle des Gebrochenen, der sich mit der Unfreiheit arrangiert, überzeugen durch glänzende Darstellerleistungen.

  • Audiodeskription
(TV-Ausstrahlung)

Besetzung und Stab

Rolle Darsteller
Henri Charrière "Papillon" Steve McQueen
Louis Dega Dustin Hoffman
Indianerhäuptling Victor Jory
Julot Don Gordon
Toussaint Anthony Zerbe
Maturette Robert Deman
Clusoit Woodrow Parfrey
Lariot Bill Mumy
Zoraima Ratna Assan
Musik: Jerry Goldsmith
Kamera: Fred J. Koenekamp
Buch: Dalton Trumbo
Buch: Lorenzo Semple jr.
Regie: Franklin J. Schaffner
 
nachts (So. auf Mo.)

01:45

Filme in der ARD

Der Kroatien-Krimi: Tod einer Legende

Details
Besetzung
Termine
PlayBranka Marić (Neda Rahmanian) glaubt nicht an Dragans Selbstmord und versucht ihren Kollegen Emil Perica (Lenn Kudrjawizki) von ihrer Theorie zu überzeugen. ARD Mediathek
Der Kroatien-Krimi (2): Tod einer Legende | Video verfügbar bis 12.07.2026

Spielfilm Deutschland 2016

In einem noblen Wochenendhaus findet die Polizei die Leiche von Goran Trevic, Sohn der Fußballlegende Dragan Trevic. Der einflussreiche Sportfunktionär gerät bei den Ermittlungen von Branka Maric in Verdacht, weil die Tatwaffe aus seinem Tresor stammt und es Hinweise auf Konflikte in der Familie gibt. Schwer belastet wird Dragan von dem Journalisten Stipe Rif, der seit Jahren im Umfeld der Trevics recherchiert.

Zu einer Vernehmung kommt es jedoch nicht, denn die Polizei findet Dragan Trevic erschossen in seinem Auto. Diesmal deutet alles auf Selbstmord hin. Für Polizeichef Bilic, der einen Skandal befürchtet, ist der Fall damit abgeschlossen. Branka geht das zu schnell, sie sieht in beiden Fällen unerklärliche Ungereimtheiten und ermittelt daher auf eigene Faust weiter. Hinweise auf ein düsteres Geheimnis gibt ihr Gorans Witwe, Jasna Trevic.

Zudem wirft der Obduktionsbefund neue Fragen auf. Es finden sich Spuren schädlicher Medikamente, die Dragan über viele Jahre hinweg verabreicht wurden, um dessen Sexualdrang zu unterdrücken. Außer der Kommissarin scheint aber niemand wissen zu wollen, was in Wahrheit passiert ist. Dennoch scheut sich Branka nicht, die offenen Drohungen ihres Vorgesetzten Bilic zu ignorieren und sich mit dem übergeordneten Aufsichtsgremium anzulegen.

Mehr zum Film

Hauptdarstellerin Neda Rahmanian arbeitet im zweiten Kroatien-Krimi die Kompromisslosigkeit ihrer Titelfigur heraus: Um die Wahrheit über eine Familientragödie ans Licht zu bringen, setzt Kommissarin Branka Maric in "Tod einer Legende" ihre Karriere aufs Spiel. Ihren Gegenpart verkörpert Nadeshda Brennicke als "Femme fatale", die sich von einer schweren Schuld befreien möchte. Mit einer ungewöhnlichen Geschichte blickt der Fernsehfilm von Regisseur Michael Kreindl und Drehbuchautor Christoph Darnstädt hinter die Kulissen des Nationalsports Fußball und zeigt, wie stark darin Tabus verankert sind.

  • Audiodeskription
(TV-Ausstrahlung)

Besetzung und Stab

Rolle Darsteller
Branka Maric Neda Rahmanian
Emil Perica Lenn Kudrjawizki
Borko Vucevic Kasem Hoxha
Jasna Trevic Nadeshda Brennicke
Dragan Trevic Miroslav Nemec
Tomislav Kovacic Max Herbrechter
Pathologin Vera Katja Studt
Dada Maric Adriana Altaras
Marin Maric Goran Navojec
Lado Trifunovic Aleksandar Jovanovic
Pilot Kai Andreas Guenther
Bilic Juraj Kukura
Stipe Rif Stipe Erceg
Muljacic Anton Tudic
Goran Trevic Janko Rakos
Dr. Grivanovic Zijad Gracic
Kriminaltechniker Marko Hrvoje Barisic
Paulina Dindric Matilda Soric
Slavko Dindric Branimir Rakic
Musik: Titus Vollmer
Kamera: Stefan Spreer
Buch: Christoph Darnstädt
Regie: Michael Kreindl

04:45

Weltspiegel

Weltspiegel vom 13. Juli 2025

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Termine
PlayEin Mann mit einem Schnauzbart im Anzug vor einem Mikrofon ARD Mediathek
Weltspiegel vom 13. Juli 2025

Gaza: Der Junge, der Sand isst

 Ein Video von einem 12-jährigen Jungen ist vor zwei Wochen viral gegangen. Aber nicht aus den Gründen, für die Videos von kleinen Jungs normalerweise viral gehen. Keine lustigen Trends, keine coolen Skateboard-Tricks. Das Video von Mohammad al-Darbi ist viral gegangen, weil der Junge in dem Video Sand isst, aus lauter Verzweiflung darüber, dass er nach stundenlangem Marsch, um Essen zu bekommen, leer ausgegangen ist. Er will dem Journalisten verdeutlichen, was er fühlt: Ein Ohnmachtsgefühl und absolute Hilflosigkeit. Was bleibt ihm noch als der Sand? Unser Kameramann in Gaza hat den Jungen jetzt besucht. Dieser hat international Spendenangebote bekommen. Er muss zumindest gerade nicht mehr hungern. Das ändert aber nichts daran, dass dem Jungen seine Kindheit geraubt wurde und dass seine exzellenten Schulzeugnisse von vor dem Krieg nichts mehr wert sind. Ein Einblick in das Leben eines Kindes in Gaza.

Hanna Resch, ARD Tel Aviv

 

 Kenia: Wütende Mütter gegen Polizeigewalt

 Sie sind wütend auf Präsident William Ruto, auf die kenianische Regierung, auf die Polizei. Denn die Mütter Edith Wanjiku und Mary Muthoni haben ihre Söhne verloren. Ibrahim und Kenneth wurden erschossen – vor einem Jahr bei den Protesten rund um das Parlament in der Hauptstadt Nairobi. Sie wurden nur 19 und 20 Jahre alt. Die Mütter sind sich sicher: Die Täter waren Polizisten. Denn bei der Obduktion seien Polizeikugeln in den Leichen ihrer Söhne gefunden worden.

Kenia hat ein Problem mit Polizeigewalt. Auf Videos ist zu sehen, wie Polizisten mit Schlagstöcken und Peitschen auf Demonstranten einschlagen. Menschen werden verschleppt. Es gibt Belege dafür, dass Polizisten gezielt mit scharfer Munition auf Demonstrierende schießen. Hinzu kommt, dass Schlägertrupps, die offenbar von Politikern angeheuert und bezahlt werden, für Angst und Schrecken sorgen. Die Wut in Kenia – sie wächst.

Karin Bensch und Anne Fleischmann, ARD Nairobi

 

 Belarus: Lukaschenkos „Menschlichkeit“ – Ein abgekartetes Spiel

 Vor drei Wochen hat der belarussische Machthaber Lukaschenko einen der wichtigsten Oppositionellen des Landes freigelassen: Als Teil eines politischen Deals mit den USA konnte Sergej Tichanowski nach fünf Jahren brutaler Haft das Gefängnis verlassen. Seine Freilassung schürt Hoffnung, vor allem bei den Angehörigen der politischen Gefangenen, die weiterhin in Belarus Haft sitzen, darunter auch Sergej Jaroschewitsch. Seine Kinder warten in Warschau schon seit fast fünf Jahren auf ihn. Ihre Mutter Antonina Konovalova war selbst mehr als vier Jahre als politische Gefangene in Haft, sie wurde im Dezember 2024 vorzeitig freigelassen.
Doch jedes Mal, wenn Lukaschenko politische Gefangene freilässt, kommen sogleich wieder neue in Haft. Derzeit hält Belarus noch mehr als 1.000 Menschen gefangen, weil sie sich gegen das Regime Lukaschenko geäußert haben. Wir reden mit Menschen aus Belarus, die aus Angst um sich und ihre Familie nur verdeckt mit uns sprechen. Denn schon ein einziger Beitrag in den sozialen Medien oder eine Protestaktion kann sofort mit Gefängnis bestraft werden.

Silke Diettrich, ARD Moskau

 

 Ukraine: Gesehen werden – gerade mit Trauma

 Ein Traum wird wahr für Dmytro! Seine erste Modenschau als Model. Zunächst muss er sich überwinden, denn bei einem Einsatz an der Front hat der 22-Jährige ein Bein verloren. Doch für ihn ist klar: er will sich dem Publikum zeigen – mit seiner Prothese. Denn das Schlimmste für Dmytro: Wenn Menschen bewusst an ihm vorbeischauen und ihn ignorieren, weil sie nicht wissen, wie sie mit ihm umgehen sollen. Die ukrainische Gesellschaft müsse sich an die vielen Veteranen mit Kriegsverletzungen gewöhnen, die zunehmend aus dem Krieg zurückkehren würden, meint er. Sie gehörten längst zum Straßenbild. Dennoch - die Integration der Kriegsversehrten ist eine enorme Herausforderung. Noch fehlt dem Staat das Geld, um die Städte und öffentlichen Transportmittel barrierefrei umzubauen, doch der ukrainische Traumapsychologe Anton Semenov sieht große gesellschaftliche Fortschritte:

Die Gesellschaft erweise sich als resilient.

Birgit Virnich, ARD Kiew

 

 Türkei: Armutsrisiko Übergewicht

 In einem landesweiten Projekt will das türkische Gesundheitsministerium zehn Millionen Menschen wiegen – im Kampf gegen Übergewicht. Denn kein Land in Europa ist so stark betroffen wie die Türkei. Die Kosten für das Gesundheitssystem steigen.
Die Kamera begleitet Ayten, 101 Kilo schwer, Diabetikerin. Sie will seit langem abnehmen. Ihre Geschichte zeigt, wie schwer gesunde Ernährung in der Türkei ist, denn Adipositas ist oft eine Folge von Armut.

Nadja Armbrust, ARD Istanbul

 

 Mexiko: Kampf gegen Rekord-Algenpest in der Karibik

Ozeanologe Joel Gonzalez nimmt uns mit im Kampf gegen die Braunalge Sargassum. Der Wissenschaftler hilft, bei Cancún Barrieren im Meer zu ziehen. Diese fangen die Alge ab, bevor sie an die Traumstrände von Mexikos Karibikküste gespült wird. Wobei: Von den Traumstränden ist teils nur wenig zu sehen. Einige versinken unter den sich zersetzenden, stinkenden Algen, das Wasser in Küstennähe färbt sich braun. Dieses Jahr zählen Experten mehr als 38 Millionen Tonnen, die an den Küsten von Guayana bis in die Bahamas anlanden - Rekord. Die Alge verrottet an Land, nimmt Seepflanzen und Tieren den Sauerstoff und den Hotels große Teile des Einkommens. Derzeit wächst das Sargassum rasant. Denn durch Überdüngung und intensive Landwirtschaft gelangen immer mehr Nährstoffe ins Meer und durch den Klimawandel erwärmt sich das Wasser. Jeder könne etwas tun, um zu helfen, sagt Ozeaonolge Gonzalez: weniger verschmutzen, den CO2-Abdruck reduzieren, denn das massenhafte Sargassum sei ein Alarmzeichen der Natur, dass etwas gehörig falsch laufe.

Marie-Kristin Boese, ARD Mexiko-Stadt

 

 Thailand: Tourismuskrise – Chinesische Urlauber scheuen Thailand

Palmen, Kokosnüsse und immer schön warm: Thailand ist für viele Deutsche ein beliebtes Urlaubsziel. Und für viele Thailänder ist der Tourismus die Lebensgrundlage, denn sie arbeiten in Hotels, Restaurants, als Taxifahrer oder Reiseführer. Als nach der Corona-Pandemie das Reisen wieder möglich war, haben vor allem chinesische Touristen zum Aufschwung in Thailand, der zweitgrößten Volkswirtschaft Südostasiens, beigetragen. Aber seit ein paar Monaten bleiben sie weg und das hat die Menschen im Tropenstaat unvorbereitet getroffen. Restaurants und Hotelbetten bleiben leer, Taxifahrer und Reiseführer warten vergeblich auf Kundschaft. Der Grund: Chinesische Urlauber haben Angst, nach Thailand zu reisen. Das Urlaubsparadies gilt plötzlich als unsicher und leidet unter einem Imageverlust. Und für Thailands Wirtschaft, die stark vom Tourismus lebt, ist das ein spürbarer Schock.

Christiane Justus, ARD Singapur

Redaktion: Judith Schacht

Moderation: Natalie Amiri

 

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