Projekt SHAMROCK (NSA/ USA) (1945-1975)

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Geheimdienst | Bild: Picture Alliance

Das Projekt SHAMROCK gilt heute als Vorgänger der modernen massenhaften Telekommunikationsüberwachung. SHAMROCK war die direkt nach dem Zweiten Weltkrieg begonnene Praxis – damals noch vom Vorläufer der NSA –, sämtliche Auslandstelegramme in den USA abzufangen und auszuwerten.

Auch damals mussten die Telekommunikationsanbieter "mitmachen"

Und es gibt große Ähnlichkeiten zu den Praktiken, die von Whistleblower Edward Snowden aufgedeckt wurden: Damals waren große Telekommunikationsanbieter wie "Western Union" oder "ITT" verpflichtet, Daten an den Geheimdienst weiterzureichen. Obwohl SHAMROCK anfänglich gegen äußere Feinde der USA gerichtet war, wurde das Programm auch bald gegen inländische Gruppierungen wie die anti-rassistische Black Power-Bewegung eingesetzt.

Telegramme lesen im Akkord

Im Bericht eines Ausschusses des US-Senats heißt es 1976: "'SHAMROCK' war wahrscheinlich das größte Abhörprogramm der Regierung, das jemals gegenüber Amerikanern eingesetzt wurde. Obwohl die Gesamtsumme der Telegramme, die im Zuge des Programms gelesen wurden, nicht eindeutig belegt ist, schätzt die NSA, dass in den letzten Jahren ungefähr 150.000 Telegramme pro Monat von NSA-Analysten gelesen wurden."

SHAMROCK wurde nach den Enthüllungen des Senat-Untersuchungsschusses offiziell eingestellt.