Operation "Sommerregen" (BND/ BRD) (1981-1990)

Geheimdienst
Der Name "Sommerregen" verrät nicht, wie gefährlich die Operation für die Beteiligten in Afghanistan werden konnte. | Bild: Picture Alliance

"Operation Sommerregen" war der Deckname eines streng geheimen gemeinsamen Einsatzes von Bundesnachrichtendienst (BND) und Spezialeinheiten der Bundeswehr in den 80er Jahren. Ziel war es, Informationen über die von den sowjetischen Truppen benutzten Waffensysteme zu bekommen.

BND-Kommandos getarnt als Mudschaheddin auf dem Schlachtfeld

Auf Weisung der Regierung Schmidt begleiteten Kommandos von BND und Bundeswehr die Kämpfer der Mudschaheddin bei Gefechten gegen Soldaten der Roten Armee in Afghanistan. Denn: Die verlustreichen Kämpfe zwischen der Roten Armee und den Taliban schienen geeignet, unbemerkt an die sowjetischen Waffen zu gelangen, die auf den Schlachtfeldern liegenblieben.

Man wollte unbedingt wissen, wie gut die Waffen der Sowjets sind

Die Deutschen trugen keinerlei deutsche Ausrüstungsgegenstände mit sich, um bei Gefangennahme durch Sowjetsoldaten nicht als Deutsche identifizierbar zu sein. Aufgabe der Soldaten war, nach dem Feindkontakt sowjetische Rüstungsgüter zu bergen und für einen Abtransport nach Pakistan vorzubereiten. Dort untersuchten als Sanitäter getarnte Rüstungsexperten die sowjetischen Waffen und schickten sie zu weiteren Tests nach Deutschland.

Der unausgesprochene Befehl zum Selbstmord

Als im Jahr 2013 die Operation öffentlich wurde, berichteten ehemalige Soldaten, ihnen sei der Befehl erteilt worden, eine Gefangennahme mit allen Mitteln zu verhindern. Auch wenn es nicht ausgesprochen wurde, sei allen klar gewesen, dass sie notfalls hätten Suizid begehen sollen. Und weiter: Sie hätten sich an Kampfhandlungen gegen die sowjetischen Truppen beteiligen müssen, um von den afghanischen Kämpfern als ebenbürtige Partner wahrgenommen zu werden.