Neues Team im "Tatort"

»Die drei sind mein ganz persönliches Dreamteam!«

Meike Götz (Redakteurin/MDR)
Meike Götz (Redakteurin/MDR) | Bild: privat

Am 03. November 2013 ist es soweit: Der "Tatort" aus Erfurt feiert Premiere im Ersten. MDR-Redakteurin Meike Götz hat das neue Ermittlerteam von Anfang an über die Dreharbeiten bis zur Fertigstellung des Films begleitet. Im Interview erzählt sie, warum sie die Erfurter Kommissare so mag, welche Auswirkungen das Hochwasser im Frühjahr auf die Dreharbeiten hatte und gibt sogar schon einen (ganz kleinen!) Ausblick auf den zweiten Fall 2014 ...

Auf was für Charaktere können sich die Zuschauer mit dem neuen Team freuen? Was mögen Sie an der Teamkonstellation in Erfurt?

Die drei sind zwar jung, aber dennoch schon etabliert und erfahren. Henry Funck, gespielt von Friedrich Mücke, und Maik Schaffert, gespielt von Benjamin Kramme, sind ein eingespieltes Team. Sie sind beide schon länger bei der Polizei, haben schon einige Fälle gemeinsam gelöst und sind auch nach der Arbeit noch gute Kumpels. Anders ist hier Johanna Grewel, die ihnen mit dem ersten Fall neu zur Seite gestellt wird. Sie ist sicherlich die Unbedarfteste in der  Konstellation, macht auch mal Fehler, wird darin aber auch aufgefangen durch die beiden erfahreneren Kollegen. Dass diese jungen Menschen ihre Arbeit, ihre Fälle, ihre Ermittlungen wirklich ernst nehmen, das ist uns wichtig zu zeigen. Trotzdem erzählen wir natürlich auch mit einer Prise Humor.

Die Charaktere sind wahnsinnig spannend und gut angelegt – Funck als alleinerziehender Vater, ist sehr eloquent, Schaffert hingegen ist etwas stiller, eher ein Polizist der an Tatorte fährt, als am Schreibtisch zu sitzen. Dazu kommt jetzt Johanna Grewel, mit ihrer sympathischen, aber doch etwas besserwisserischen Art, die das eingespielte Team um Funck und Schaffert etwas durcheinander bringt. Und ich finde unsere drei Schauspieler verkörpern diese drei Figuren sehr gut. Das Team macht großen Spaß, die drei funktionieren super, es ist wirklich mein ganz persönliches Dreamteam.

Wie hat denn die Arbeit an diesem neuen Team angefangen? Welche Gedanken müssen sich Redaktion, Autor und Produktion sich vorab machen?

Das ist immer ein bisschen unterschiedlich. In dem Fall war es so, dass wir eine offene Angebotseinholung über das Internet durchgeführt haben. Über 100 Vorschläge wurden eingereicht, darunter ganz unterschiedliche Varianten, Ideen, Teamvorschläge. Daraus haben wir uns dann eine Idee herausgesucht, die wir frisch, neuartig und spannend fanden. Natürlich haben wir auch nach einer Nische gesucht, uns die Frage gestellt, was es in der "Tatort"-Landschaft noch nicht gibt. Daraufhin sind wir eben auf dieses relativ junge Team gestoßen, das wir auch in der Charakterbeschreibung sehr interessant fanden.

Es soll ja auch eine Entwicklung der Figuren möglich sein, wenngleich beim "Tatort" natürlich immer der Krimi und weniger das Privatleben der Figuren im Vordergrund steht. Bei  Schaffert ist es zum Beispiel so, dass er ein sehr einschneidendes Erlebnis in seiner Jugend hatte, das ihn als Mensch verändert hat. In unserem zweiten Fall, der 2014 gesendet wird, kommt dieses Thema nochmal zum Tragen. Mehr kann ich aber noch nicht verraten!

Was war das Aufregendste bei den Dreharbeiten zu "Kalter Engel"? 

Für mich war das der Tag, an dem der Stuntman eingesetzt wurde. Da hatten wir Markus Papiernik, einen Stuntprofi, der 2008 Parcour-Weltmeister war, vor Ort. Er ist für eine Actionszene über den Petersberg gesprintet, gesprungen und gehechtet. Klar, der Mann ist Profi, aber trotzdem setzen diese Menschen immer wieder ihr Leben aufs Spiel! Ich fand es wahnsinnig spannend, dabei zu sein und das zu sehen. Hinterher im Film, finde ich, sieht es dann oft gar nicht so aufregend aus, wie es in Wirklichkeit war!

Im Drehablauf am unvorhersehbarsten und auch am schwierigsten war sicher die Wettersituation – es hat so sehr geregnet, dass wir eine Szene, die am Ufer der Gera gedreht werden sollte, abbrechen mussten. Es muss schon sehr viel passieren, bis ein Dreh wirklich abgebrochen wird, ein bisschen Regen reicht da nicht. Es war aber so stürmisch und regnerisch, dass es gar nicht mehr ging. Die Szene musste also an einem anderen Tag wiederholt werden – doch das Motiv war verschwunden: Wegen des Hochwassers war die Uferstelle, an der wir drehen wollten, einfach nicht mehr da. Da musste das Team dann improvisieren und die Szene wurde an einem ähnlichen Drehort wiederholt, aber natürlich so, dass die veränderte Umgebung nicht auffällt. Mal schauen, ob die Zuschauer sehen, um welche Szene es sich handelt …

Wenn wir die Erfurter jetzt mal außen vor lassen – haben Sie ein persönliches Lieblings-Ermittlerteam in der "Tatort"-Familie?

Nee, ich finde alle Teams toll – und nur durch die Vielfalt  und Unterschiedlichkeit der Teams ist ja der "Tatort" das, was er ist. Es gibt ja auch Studien, die besagen, dass gerade über die Vielfalt der Teams der Erfolg der Reihe begründet wird. 

Ich bin einfach ein totaler Krimi-Fan. Natürlich schaue ich jeden "Tatort", auch aus beruflichen Gründen, aber ich lese und gucke auch jede Menge anderer Krimis – das ist einfach mein Genre!

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