Interview mit Karoline Schuch

Anna Voigt (Karoline Schuch) fühlt sich vom Spuk in die Enge getrieben.
Anna Voigt fühlt sich vom Spuk in die Enge getrieben. | Bild: NDR / Christine Schroeder

Wie schwierig war es, Anna Voigt zu spielen, die unter einer paranoiden Schizophrenie leidet, deren Bedrohung aber ganz real ist und nicht auf Einbildung basiert?

Für Anna sind diese Bedrohungen immer real und entsprechend bedrohlich. Die Unterscheidung können nur die anderen Protagonisten bzw. die Zuschauer machen. Ich mochte diese Stimmung, die sich dadurch über den ganzen "Tatort" legt.

Wie wird das Erleben von Anna für den Zuschauer nachvollziehbar?

Jeder kennt Momente, in denen Reales und Eingebildetes ineinander übergehen. Die Grenzen sind oft fließend. Ich finde es total spannend, wie der Regisseur Elmar Fischer und unser Kameramann mit diesen Grenzen gespielt haben, wie sie im "Haus der Geister" Stilmittel fanden, die den Zuschauer schnell glauben lassen, dass in diesem Haus Dinge passieren können, für die es nur schwer eine Erklärung gibt.

Anna bleibt trotz des nächtlichen Horrors in dem Haus. Warum?

Weil sie in diesem Sinne keine starke Frau ist, die solch große Entscheidung einfach treffen kann. Es gibt ja nicht nur emanzipierte und selbstbewusste Frauen, sondern auch jene, die sich bewusst oder unbewusst in Abhängigkeiten begeben haben, die sie nicht aufgeben können oder wollen. So eine Frau ist Anna.

Warum wendet sie sich ausgerechnet an Borowski, der in der Vergangenheit gegen ihren Mann ermittelt hat?

Borowski ist Polizist, also jemand, der sie potentiell beschützen kann. Außerdem kannte er die verstorbene Exfrau. Anna erhofft sich von ihm, dass er dem Spuk und ihrer schlimmen Angst ein Ende bereiten kann.

Sie haben neben der Schauspielarbeit ein Studium der Psychologie abgeschlossen. Hat das Ihnen bei der Vorbereitung auf die Rolle geholfen?

Ich habe durch das Studium und die praktische Arbeit, die man währenddessen absolvieren muss, Erfahrungen machen können und Dinge gelernt, die hilfreich sind. Die psychologische Arbeit ähnelt der Rollenvorbereitung, weil es in beiden Bereichen darum geht, Menschen in ihrer ganzen Komplexität zu erfassen. Es gibt in diesem Zusammenhang nahezu nichts, was es nicht gibt. Das liebe ich, aber es ist oft auch nicht leicht.

Wie waren die Dreharbeiten mit Regisseur Elmar Fischer?

Ich mochte die Arbeit mit ihm sehr, es war eine große Freude, mit ihm die Figur zu ergründen. Wir hatten nicht viel Zeit am Set, und doch konnte immer ein Raum und eine Atmosphäre geschaffen werden, die ein gutes Zusammenspiel ermöglichte. Das ist ihm und auch sehr Axel Milberg zu verdanken.

Konnten Sie schon ein bisschen mitbekommen, was für ein Typ die neue Kommissarin Mila Sahin ist und ob die Chemie beim Ermittler-Duo stimmt?

Ich hatte eher mit Axel zu tun, aber es gibt diese Szene, in der beide auf dem Parkdeck stehen und tanzen. Nach diesem schönen Moment freut man sich auf alles, was mit diesem Duo kommen wird. Ich wünsche Almila von Herzen die beste Zeit beim Kieler "Tatort".

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