Corona und die Drehbedingungen

Folge 457 thematisiert die Pandemie

Beim Betreten des Grundstücks von Sebastian Grebe (Bernhard Conrad) werden Harry Möller (Maria Ketikidou) und ihr Kollege Piet Wellbrook (Peter Fieseler, im HG) mit Pfeilen beschossen. Grebes Sohn Schorsch (Cooper Dillon) hat den Auftrag, das Grundstück gegen Eindringlinge zu verteidigen.
Szene aus Folge 457 "Prepper" | Bild: ARD / Thorsten Jander

Seit einem Jahr lähmt und verkompliziert das Corona-Virus die Film- und Fernsehproduktionen: Hygiene- und Sicherheitskonzepte, Testungen, Drehpause, Masken und Abstände – auch die Produktion der 34. Staffel "Großstadtrevier" wurde durch die Pandemie stark beeinflusst.

Bange Zeiten erlebte das gesamte Team, als der Dreh gestoppt werden musste. Vor einer Woche wurden die Dreharbeiten wieder aufgenommen. Fertiggestellt hingegen ist die Folge "Prepper" (Buch: Beatrice Blank & Sören Hüper, Regie: Kerstin Krause), die am kommenden Montag, 19. April, im Ersten die Corona-Pandemie selbst thematisch aufgreift.

Prepper, abgeleitet aus dem Englischen to be prepared, bedeutet: vorbereitet sein, was u. a. mit dem Horten von Lebensmitteln und anderen Dingen des Überlebens verbunden wird.

Ein Pfeil hat Piet Wellbrook (Peter Fieseler) und Harry Möller (Maria Ketikidou) nur um Haaresbreite verfehlt.
Ein Pfeil hat Piet Wellbrook und Harry Möller nur um Haaresbreite verfehlt. | Bild: ARD / Thorsten Jander

1. Corona-Pandemie-Welle: Was passiert in "Prepper"?

Die erste Welle der Corona-Pandemie machte Sebastian Grebe (Bernhard Conrad) zum Witwer. Seine krebskranke Frau starb an Covid-19. Der Bezirksamtsmitarbeiter reagiert seitdem paranoid bis panisch, um seine Söhne Schorsch (Cooper Dillon) und Fabian (Andreas Warmbrunn) vor einer Infektion zu schützen. Das Einzige, was ihm zu seiner umfangreichen Survival-Ausrüstung noch fehlt, ist eine Schusswaffe. Wie es der Zufall will, gehört zu seinen Fällen im Amt Andree Kühl (Max Beck), dem sein Waffenschein entzogen wurde, die Waffe allerdings noch nicht.

Der paranoide Sebastian Grebe (Bernhard Conrad) bringt seinem kleinen Sohn Schorsch (Cooper Dillon) das Schießen bei.
Der paranoide Sebastian Grebe bringt seinem kleinen Sohn Schorsch das Schießen bei. | Bild: ARD / Thorsten Jander

Der 18-jährige Fabian erträgt das Leben mit und bei seinem Vater immer weniger und will vor allem seinen kleinen Bruder aus der isolierten Situation retten. Doch das Jobcenter verweigert Fabian finanzielle Unterstützung. Weil es zum Eklat mit der Sachbearbeiterin kommt, müssen die Polizisten Nina Sieveking (Wanda Perdelwitz) und Lukas Petersen (Patrick Abozen) schlichten. Währenddessen beschäftigt Harry Möller (Maria Ketikidou) und Piet Wellbrook (Peter Fieseler) der Verbleib von Kühls Revolver. Der landet in völlig falschen, viel zu kleinen Händen.

Das sagen die Macher zur Corona-Folge "Prepper"

Für seine Fehlinvestition in billige, aber fast abgelaufene Vorräte, muss sich Hannes Krabbe (Marc Zwinz) vor Frau Küppers (Saskia Fischer) rechtfertigen. Daniel Schirmer (Sven Fricke) versucht ihm beizustehen.
Szene aus GSR-Folge "Prepper" | Bild: ARD / Thorsten Jander

Kerstin Krause, Regie:

»Das Arbeiten unter Corona ist für mich, wie für alle im Team, gleichermaßen erschwert. Besonders war hier beim Dreh für die Folge "Prepper", dass unsere erzählte Fiktion sich mit unserer professionellen und privaten Realität vermischt hat.«

Bea Blank & Sören Hüper, Drehbuch:

»Als wir mit der Bucharbeit Anfang 2020 begannen, fragten wir uns, welche Auswirkungen die Pandemie auf das gesellschaftliche Leben haben würde. Was ist, wenn elementare Infrastrukturen wie die Versorgung mit Lebensmitteln nicht mehr funktionieren? Wenn Menschen plündern und gewalttätig werden? Das "Preppern" schien plötzlich für die Mitte der Gesellschaft gar nicht mehr so abwegig. Wir wollten gerne die Geschichte eines traumatisierten Familienvaters erzählen, der versucht, seine Kinder mit allen Mitteln zu schützen und ihnen dabei aber am Ende mehr schadet als hilft.«

Die Situation im Jobcenter eskaliert: Nina Sieveking (Wanda Perdelwitz) und Lukas Petersen (Patrick Abozen) müssen eingreifen.
Folge 457: Nina Sieveking und Lukas Petersen müssen eingreifen. | Bild: ARD / Thorsten Jander

Franziska Dillberger, Redaktion:

»Es war natürlich riskant, einen fiktionalen Blick in die Zukunft zu wagen. Niemand konnte vorhersagen, wie wir über ein Jahr nach Ausbruch von Corona dastehen würden. Wichtig war uns zu zeigen, wie sehr ein Schicksalsschlag einen Menschen nachhaltig verletzen und von der Gesellschaft entfernen lassen kann. Gerade während dieser schwierigen Zeit haben wir aber doch gesehen, wie wichtig es ist, solidarisch füreinander Verantwortung zu übernehmen statt auf Alleingänge zu setzen.«

"Großstadtrevier" wird produziert von der Letterbox Filmproduktion im Auftrag der ARD-Werbung und der ARD für Das Erste. Produzentin ist Kerstin Ramcke, ausführende Produzentin Dr. Claudia Thieme. Die Redaktion hat Franziska Dillberger, Executive Producer ist Diana Schulte-Kellinghaus (beide NDR).

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