So., 25.05.25 | 23:35 Uhr
Bayerisches Fernsehen
Luz: Zwei weibliche Halbakte

Aus dem Französischen von Lilian Pithan. Reprodukt Verlag.
Weil er Geburtstag hatte und verschlief, entging der französische Autor und Zeichner Rénald "Luz" Luzier am 7. Januar 2015 dem Anschlag auf seine Redaktion "Charlie Hebdo" nur knapp. Der Karikaturist verarbeitete die Erinnerung an seine ermordeten Kolleginnen und Kollegen in dem Buch "Katharsis", nachdem er eine Zeit lang gar nicht zeichnen konnte.
Nun hat er ein neues Werk vorgelegt, das wenig mit Karikaturen zu tun hat und ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte aus der Sicht eines Bildes erzählt. In Luz’ neuem Buch führt das titelgebende Gemälde "Zwei weibliche Halbakte" des Expressionisten Otto Mueller durch die Erzählung, von seiner Entstehung 1919 an durch die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus, die Ausstellung "Entartete Kunst" in die Nachkriegszeit. Luz hat sich für seinen berückenden Comic über NS-Raubkunst einen wahrlich extravaganten Blickwinkel gewählt: Wir ziehen mit dem Kunstwerk durch die Wohnzimmer einiger Menschen, aber auch durch Lagerhallen, Ateliers und diverse Städte, bis wir im Museum Ludwig in Köln landen.
Im Gespräch mit Denis Scheck berichtet der international gefeierte Comickünstler von seiner Idee, über ein Gemälde ganze Jahrzehnte deutscher Geschichte zu erzählen.
Stand: 23.05.2025 14:05 Uhr
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