Alwara Höfels als Anna Albrecht

Nach dem Unfalltod ihres Mannes, einem Kunstrestaurator, geraten Anna (Alwara Höfels) und ihr Sohn in Venedig in Lebensgefahr.
Nach dem Unfalltod ihres Mannes, einem Kunstrestaurator, geraten Anna und ihr Sohn in Venedig in Lebensgefahr. | Bild: ARD Degeto/Polyphon Pictures GmbH / Luca Baggio

Frau Höfels, in „Der Tod kommt nach Venedig“ spielen Sie eine starke Frau, die sich den Herausforderungen, die ihr das Leben vor die Füße geworfen hat, mutig und trotzig entgegenstellt. Was hat Sie an dieser Rolle gereizt?

Die Rolle habe ich als erzählenswert empfunden, weil sie geheimnisvoll und widersprüchlich ist. Die Figur gerät in eine tragische Lebenssituation und geht damit unvorhersehbar um. Anders als man es vielleicht vermuten würde.

Anna ist eine hingebungsvolle Mutter, die das autistische Spektrum ihres Sohnes sensibel und aufmerksam begleitet. Wie haben Sie sich diesem Thema genähert?

Ich habe mich in der Vorbereitung zu dieser Arbeit unter anderem mit der Autismus-Spektrum-Störung auseinandergesetzt, diverse Literatur gelesen und Dokumentationen angeschaut. Ich wollte ein Stück weit nachvollziehen können, was es meint, in dieser besonderen Eltern-Kind Konstellation im Miteinander stattzufinden.

Anna jagt einem weltberühmten Botticelli hinterher, um den Ruf ihres Mannes wiederherzustellen und um zu beweisen, dass der hochbegabte Restaurator an ihrer Seite kein Fälscher und Betrüger war. Sie sammelt Indizien und Beweise, legt sich mit der Polizei an und gibt nicht auf, bis sie das Rätsel gelöst hat. Was treibt diese Frau an?

Die Figur hat einen tragischen Verlust erlitten und ist getrieben von Schuldgefühlen ihrer Familie gegenüber. Dieses Spannungsfeld hat mich gereizt.

Annas verstorbener Mann liebte Botticelli. Können auch Sie sich für die Malerei der Renaissance begeistern?

Diese Epoche beeindruckt mich sehr, und ich bin immer wieder fasziniert von den Gemälden dieser Zeit. Die Renaissance (Wiedergeburt) löste bekanntlich das Mittelalter ab und markierte einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte Europas. Sie gehört meiner Meinung nach zu den prägendsten Epochen der Malerei, vor allem des kulturellen und geistigen Wandels. Hier standen der Mensch und die Natur im Mittelpunkt, nach antikem Vorbild. Gefordert wurde die freie geistige Entwicklung des Menschen. Im Hinblick auf unsere gesellschaftliche Gegenwart empfinde ich diese Zeit als inspirierend.

Sie haben „Der Tod kommt nach Venedig“ in zwei der schönsten Städte der Welt gedreht. Wie haben Sie die Dreharbeiten dort erlebt? Wohin hat ihr Weg Sie in Wien als Erstes geführt, wohin in Venedig? Gab es einen besonderen „Venedig-“ oder „Wien-Moment“ für Sie? Woran werden Sie sich noch besonders lange erinnern?

Wien ist wunderschön und wird es immer sein, aber die Erfahrung, in Venedig zu arbeiten, war einmalig. Es sind die schönsten Arbeitswege meines Lebens gewesen und werden unvergesslich bleiben. Wer fährt schon mit dem Boot zur Arbeit?

Sie haben in vielen erfolgreichen Kino- und Fernsehproduktionen mitgewirkt. Wie wählen Sie Ihre Rollen aus? Gibt es ein Genre, dass Ihnen besonders liegt?

Nein. Es geht in erster Linie um gute Bücher. Sie sollten mich berühren und unvorhersehbar sein. Ich interessiere mich für komplexe Figuren, die nah am Menschen sind.

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