Michael Ostrowski über seine Rolle Ferdinand Zankl

Ferdinand Zankl (Michael Ostrowski).
Ferdinand Zankl. | Bild: BR/ARD Degeto/Hager Moss Film / Bernd Schuller

»Ich will nicht allzu genau wissen, wer oder was der Zankl für einer ist. Er muss mir immer auch ein kleines Rätsel bleiben. Sonst wird er mir langweilig. Wie soll ich mich sonst selbst überraschen beim Spielen? Aber auf ein paar Dinge kann ich mich einigen, was ihn angeht, also: Ferdinand Zankl ist ein Columbo, weil er mit Understatement arbeitet und seine Vergangenheit und sein Privatleben in Wahrheit immer ein Geheimnis bleiben. Die Leute unterschätzen ihn gerne, aber er ist ein ausgekochtes Schlitzohr. Humorvoll, aber nicht vordergründig. Eher bedächtig humorvoll. Situationskomik spielt auch eine wichtige Rolle. Er bleibt oft absichtlich vage. Als Zuschauer weiß man meistens gar nicht so genau, wie er es nun am Ende tatsächlich meint. Das macht ihn komisch. Er ist sehr loyal, handelt aber auch durchaus eigennützig. Er will gut leben – ab und zu ein gutes Würschtel essen, ein Bier trinken und ein bisschen was verdienen. Er ist auch kein typischer Held. Aber er wird zum Helden, weil er erkennt, was er tun muss. Die Einsicht in die Notwendigkeit lässt ihn das wollen, was er muss. Auch, wenn er es nicht wirklich will. Daraus ergibt sich ein starker innerer Konflikt, der sich auch in der Außenwelt widerspiegelt. Zankl nimmt sein Schicksal einfach an. Er nutzt die Situationen, in die er geworfen wird, und macht das Optimum aus dem, was passiert. Er weiß zu guter Letzt, was das Richtige ist, auch wenn er Scheiße baut. Er ist zwar eigentlich bekennender Einzelgänger, hat aber Frederike und ihre Tochter Mia mittlerweile sehr gerne und riskiert immer wieder viel für die beiden. Sie bereichern ihn irgendwie und vielleicht möchte er sie deshalb in seinem Leben behalten. Diesen Kampf ist er bereit zu kämpfen.«