Nadja Sabersky über ihre Rolle Mia Bader

Mia Bader (Nadja Sabersky).
Mia Bader. | Bild: BR/ARD Degeto/Hager Moss Film GmbH / Bernd Schuller

»Eigenwillig, dickköpfig, nicht so leicht zugängig. Mia hat früh gelernt, auf sich selbst gestellt zu sein. Seitdem ihr Vater sie und Frederike so früh verlassen hat, hat sie Schwierigkeiten, anderen zu vertrauen. Sie hält andere Menschen eher von sich fern, indem sie sie gerne verunsichert und verarscht. Das aber mit einer gewissen Cleverness. Mia möchte ihrem Vater nacheifern und begibt sich auch in die Welt des Journalismus, sie scheint darin mehr und mehr Gefallen zu finden. Am liebsten würde sie – so wie ihr eigener Vater – investigativ journalistisch arbeiten. Dabei ist sie völlig angstfrei. Sie reizt es stets Grenzen auszutesten und auch gerne zu überschreiten, sie provoziert gerne, und fordert heraus. Hinter der Fassade ist Mia eigentlich sehr einsam, wünscht sich einen Ort, an dem sie ankommen kann. Mia ist weiterhin auf Identitätssuche. Wer ist sie? Wer war sie? Wer will sie einmal sein? Kann sie sich in diesem Versteckspiel je frei entfalten und sich frei fühlen? Mia empfindet den Zeugenschutz als einengend. Sie will die Grenzen, die ihr gesetzt sind, nicht sehen und sich durch sie nicht einschränken lassen. Dadurch bringt sie sich und andere unbeabsichtigt immer wieder in Gefahr. Einerseits versucht sie, das Beste aus der gegebenen Situation zu machen, sich dem zu fügen und es als Neustart zu sehen. Andererseits ist sie in einer Großstadt aufgewachsen, in der es tausend Möglichkeiten und Freiheiten gibt, Passau dagegen erscheint ihr wie ein Dorf, das kaum Raum zur freien Entfaltung bietet. Sie hat das Gefühl, durch den Zeugenschutz wird ihr die Welt nie wieder offenstehen, und trotzdem wünscht sie es sich so sehr. In gewisser Weise ist Mia mittlerweile in Passau angekommen. In Frau Hertel und Franz sieht sie eine Art Ersatzfamilie, hier fühlt sie sich sehr geborgen und ebenso auch verantwortlich für die beiden. Auch die Idee, Journalistin zu werden und ein Praktikum in diesem Bereich zu machen, gibt ihr Struktur und zeigt ihr, dass sie in Passau Möglichkeiten bekommt, ihre Zukunft zu formen. Dennoch sehnt sie sich nach einem Ort, an dem sie Freunde hat, an dem sie vollkommen ankommen und entspannen kann, ohne Geheimnisse und erfundene Vergangenheit. Nach einem Ort, an dem sie nicht täglich Angst um ihre Mutter oder sich selbst haben muss. Auf der Suche nach Halt. Ob das Gott sein kann, so wie bei Frau Hertel, ist sie sich nicht so sicher …«