Di., 06.12.22 | 05:30 Uhr
Journalist Frank zur Schmerzensgeldklage gegen die Kirche
Den Rücktritt des Verfassungsrechtler Stephan Rixen vom Vorsitz der Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in derKöln nannte der Journalist Joachim Frank „einen Paukenschlag“. Wenn von der Kirche beauftragte Aufklärer den Eindruck gewönnen, die Kirche wolle gar nicht aufklären, „dann ist das mit der Unabhängigkeit gar nicht so weit her“, sagte Frank. Zwar komme die Kirche mit der Aufklärung der Missbrauchsfälle voran, aber immer nur in Trippelschritten, zwei vor, eins zurück. "Da setzte so ein bisschen ein Gewöhnungseffekt ein. Man hat die Betroffenheitsrethorik seit zehn Jahren, dass alles ganz schrecklich ist und man’s jetzt endlich verstanden hat und endlich aufarbeitet."
System hinter den Missbräuchen
Dass man irgendwann anerkannt habe, dass es sich nicht um Einzelfälle handelt, sondern dass hinter den Missbrauchsfällen ein System steckt, sei ein entscheidender Schritt gewesen, betonte der Journalist. Die Schmerzengeldklage nannte Frank einen Schritt: „Dass ein unabhängiges Gericht, ein staatliches Gericht, schauen kann, wie ist es mit der Schadensersatzklage und kann diesem Opfer Gerechtigkeit widerfahren, dadurch, dass man ihm Schadensersatz zuspricht. Wenn die (Kirche) auf Verjährung plädiert hätte, wäre es für das Gericht schwerer geworden, das Verfahren überhaupt zu voranzubringen.“
Stand: 06.12.2022 08:12 Uhr
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