Do., 15.02.24 | 05:30 Uhr
Das Erste
Lebensnotwendige Medizinprodukte werden knapp
Neue EU-Verordnung gefährdet Behandlungen
Nach den Skandalen um Brustimplantate aus dem Baumarkt und eine britischen Reporterin, der es gelang, ein Orangennetz in der EU als Medizinprodukt zertifizieren zu lassen, war klar: Die Zulassung und die Kontrollen für medizinische Produkte müssen verschärft werden. Doch aus einem guten Ansatz wurde ein Gesetz, das den Innovationsstandort Deutschland im Medizinbereich massiv gefährdet.
Alle Medizinprodukte, von der Schere bis zum Herzkatheter, müssen neu zertifiziert werden, nach viel strengeren Regeln und mit einem riesigen bürokratischen Aufwand. Die Kosten dafür gehen teils in die Millionen. Für ein Nischenprodukt, wie z.B. Herzkatheter für Kinder, das ein paar hundertausend Euro im Jahr einbringt, lohnt sich das nicht.
Hersteller nehmen bereits jetzt massenweise Produkte vom Markt, weil die Zertifizierungskosten teils um hundert Prozent gestiegen sind. Auf EU-Ebene kämpfen Abgeordnete für eine Änderung und haben jetzt das EU-Parlament hinter sich gebracht.
Stand: 15.02.2024 10:47 Uhr
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