Mi., 01.02.23 | 05:30 Uhr
Das Erste
Scheer: Sterbehilfe darf nicht kriminalisiert werden
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Nina Scheer vertritt eine liberale Regelung der Sterbehilfe. Es gehe um das Recht des selbstbestimmten Sterbens, das auch das Bundesverfassungsgericht klar postuliert habe, sagte Scheer. Es gehe darum, einen gesetzlichen Rahmen zu finden, der Menschen nicht dazu dränge, "es im Verborgenen, ohne Hilfe, allein gelassen, vollziehen zu wollen."
Staat muss für Hilfe sorgen
Der Staat müsse dafür sorgen, dass Menschen die Hilfe bekommen, die sie situationsbedingt benötigten. Darin sehe die Gruppe Künast, Scheer und weiteren und auch die Gruppe Helling-Plahr, Helge Lindh nicht den Weg des Strafrechts. "Weil das Strafrecht auch eine kriminalisierende Wirkung haben kann auf alle Beteiligten", sagte Scheer.
"Es wird immer Suizid geben"
Zur Kritik, eine liberalisierte Regelung der Sterbehilfe erhöhe den Druck auf z. B. Pflegebedürftige, den Freitod zu wählen, sagte Scheer: "Es steht hinter dem Kritikpunkt versteckt doch die Erwartungshaltung, dass man es gesellschaftlich vermeiden könnte, dass Suizid stattfindet. Und das ist ein großer Irrtum. Es wird immer Suizid geben, wenn Menschen eben in bestimmten Lebenssituationen sind." Deshalb könnte es nicht Aufgabe des Staates sein, einen Rahmen zu finden, der es grundsätzlich als nicht erlaubt ansieht, diese Hilfe zu leisten.
Stand: 01.02.2023 10:36 Uhr
Kommentare