Sönke Lars Neuwöhner, Sven Poser

Drehbuchautoren

»'Wolfsland' ist störrisch wie 'Butsch', abgründig wie Viola/'Kessie', widersprüchlich wie Görlitz.«

„Wolfsland" wird zehn. Das macht uns stolz, wie nur Eltern und Bolle stolz sein können. Wir erinnern uns an die Zeit, als „Wolfsland" bloß eine vage Idee war: Man müsste, so die Idee, einen mystischen Krimi erzählen, in dem die Ermittlungen und realistischen, menschlichen Dramen durchwirkt wären von Märchen und Legenden, in dem Fluch und Heimsuchung so wichtig sind wie Tatorte und Tüftelei, in dem die Helden einerseits Kommissare sind, andererseits Fabelgestalten und einsame Wölfe, doppelgesichtige Wesen; das Ganze angesiedelt in der Oberlausitz, jener märchenprallen Region im Südosten der Republik – (Pumphut! Krabat!) – Kreuzungspunkt von Böhmen, Sachsen, Schlesien, von Deutschland, Polen, Tschechien, am Rand und doch mitten in Europa: eben in Görlitz.

Ja, das machen wir, sagten Jutta Müller von Molina Film und Jana Brandt vom MDR, sagten Yvonne Catterfeld und Götz Schubert und viele weitere wichtige Personen: „Wolfsland" war geboren. Für uns ist „Wolfsland" ein lebendiges Wesen mit eigenem Willen und wandelbarem Charakter. Zwar schreiben wir Autoren die Geschichten und spinnen die Fäden fort, doch lassen wir uns gerne von „Butsch“ und „Kessie“ treiben, manchmal auch in Ecken, aus denen wir nur mühsam wieder herausfinden. Wir verbieten es uns, die Figuren in allen Einzelheiten festzulegen, lassen uns selbst immer wieder von ihnen überraschen – und das schon beim Schreiben. Die einzelnen „fertigen" Filme sind für uns Wegmarken im Leben von „Wolfsland“, das weiter wächst und reift, sich wandelt und nicht fertig werden will. Jetzt wird „Wolfsland" also zehn. Wie wird es sich weiter entwickeln? Wir haben Ahnungen und Vorlieben, aber wissen tun wir es nicht. „Wolfsland“ ist störrisch wie „Butsch“, abgründig wie Viola/„Kessie“, widersprüchlich wie Görlitz. Aus dem Gröbsten ist das Kleine sicher raus, aber die Wachstumsfugen sind noch nicht geschlossen; die Pubertät steht noch an, kleine Katastrophen und große Umwälzungen. Die Zukunft? Wir sind gespannt, aufgeregt, wir freuen uns und spucken in die Hände und über Schultern. Wir gratulieren!

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