Götz Schubert als Burkhard "Butsch" Schulz

Butsch (Götz Schubert) freut sich seine Ex-Frau Thea an seinem Ehrentag zu sehen.
Butsch freut sich seine Ex-Frau Thea an seinem Ehrentag zu sehen. | Bild: MDR/Molina Film / Maor Waisburd

Hauptkommissar Burkhard „Butsch“ Schulz ist ein misstrauischer und sarkastischer Mensch, kann aber durchaus auch charmant und witzig sein. Der gebürtige Lausitzer ist ein Mann weniger Worte, einer, der seinen Instinkten vertraut. „Butsch“ agiert meist aus dem Bauch heraus und das mit rauen Methode und einer schroffen Art, die seine Kollegin Viola Delbrück nicht immer gutheißt. Teamarbeit ist ihm nach wie vor fremd, er ist Alleingänge gewohnt. Seitdem er von jemandem verfolgt und existentiell bedroht wurde, hat sich sein Verhältnis zu Viola verändert. Dass sie trotz einer heftigen Anschuldigung zu ihm hält und sich ihm gegenüber vor Grimm und der neuen Staatsanwältin absolut loyal verhält, beeindruckt ihn. Aber vor allem: Viola hat ihn vor dem Schlimmsten gerettet. Und ausgerechnet jetzt will seine Tochter Emmy Polizistin werden! „Butschs“ derzeitige Verfassung hat ihn dermaßen aus der Bahn geworfen, dass er sich sogar weigert, sich an aktuellen Ermittlungen zu beteiligen. Aber Viola lässt nicht locker. Auch im eigenen Interesse. Bis „Butsch“ irgendwann dann doch wieder das Jagdfieber packt.

INTERVIEW MIT GÖTZ SCHUBERT

»Solange die Figuren lebendig bleiben, sich irren oder alles richtig machen, solange gebe ich mit großer Freude und mit Leidenschaft den 'Butsch'.«

Herr Schubert, zehn Folgen „Wolfsland“ in fünf Jahren: Welchen Stellenwert hat die Figur „Butsch" für Sie?

„Butsch“ ist ja noch nicht so lange auf der Welt, aber immerhin hat er sich bereits einen Namen gemacht. Selbstverständlich müssen Ermittler in erster Linie ihren Job tun, also Kriminalfälle lösen. Aber Ermittler sind auch Menschen und die machen in der Regel viel durch. Jeder Fall macht auch was mit den Kommissaren. Sie verändern sich und ja, sie werden auch älter. Das können wir in dieser Reihe über mehrere Jahre wunderbar miterzählen. Solange die Figuren lebendig bleiben, sich irren oder alles richtigmachen, solange gebe ich mit großer Freude und mit Leidenschaft den „Butsch“.

Empfinden Sie es als Herausforderung, möglicherweise als Bereicherung, wenn, wie in den beiden aktuellen Fällen „Böses Blut" und „Die traurigen Schwestern", neue Regisseure dazukommen?

Ich glaube, die wechselnden Regisseure sind ein Lebenselixier für die Reihe. Sie mögen die Produktion, die Spieler oder den Drehort, stellen kritische Fragen und verhindern, dass wir im eigenen Saft schmoren. Für mich sind die Begegnungen mit den Regisseuren eine absolute Bereicherung. Das beruht offensichtlich auf Gegenseitigkeit, denn, um in der Ermittlersprache zu bleiben, es sind ja auch schon einige Wiederholungstäter darunter.

Macht das Verhältnis zwischen „Butsch" und Viola Delbrück weiterhin für Sie den besonderen Reiz dieser Reihe aus?

Das „Verhältnis“ zwischen „Butsch“ und Viola ist nach wie vor der Dreh -und Angelpunkt unserer Filme. Das Ermittlerduo tritt inzwischen eingespielter auf, routinierter, aber genau in diesem Moment passieren wieder Dinge, stürmen jede Menge unvorhergesehene Ereignisse auf sie ein, so dass das langsam aufkeimende Vertrauensverhältnis zwischen den beiden mehr als einmal auf eine harte Probe gestellt wird.

Haben Sie eine Lieblingsfolge?

Meine Lieblingsfolge ist immer die, an der wir gerade arbeiten. „Böses Blut“ mag ich sehr, weil die Geschichte dicht an den Figuren dran ist, sehr persönlich wird, weil sie ruhig erzählt ist, trotzdem intensiv und ungeheuerlich. Alle sind irgendwie involviert. Das Unglück passiert fast zwangsläufig und ist dennoch ein Schock. Die Arbeit mit dem Regisseur Alexander Dierbach war für mich sehr besonders.

Was begeistert Sie an der zweiten aktuellen Geschichte?

Bei den „traurigen Schwestern“ bestand für mich die Herausforderung in der Kürze der Zeit, die wir im Film haben, eine glaubwürdige Reha hinzubekommen, eine Balance zu finden zwischen physischer und psychischer Verletzung und Verweigerung auf der einen Seite, aber auf der anderen Seite auch bei allem Ernst der Lage, den Humor nicht zu verlieren. Mit Hannu Salonen hatten wir einen wunderbaren Spielleiter als Regisseur, der uns alle zu freiem Spiel animiert und gleichzeitig immer ein Auge darauf hatte, dass wir diesen Spagat hinbekommen. Die Krücken, die „Butsch“ im Film mal braucht, mal nicht, oder die er einfach mal in die Ecke pfeffert, um wenig später darüber zu stolpern, sind ebenso eine Metapher für den Seelenzustand eines Mannes, der sich zurück ins Leben kämpft.

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