Fragen an Catherine Bode

Catherine Bode in ihrer Rolle als Marie Huber
Catherine Bode in ihrer Rolle als Marie Huber  | Bild: ARD Degeto / Guido Engels

Warum hat die schwangere Marie so große Bedenken, den Kindsvater Georg einzuweihen? Können Sie ihren Konflikt verstehen?

Eine wirklich interessante Frage. Wissen Sie, als Schauspieler spielt man ja nicht immer nur Figuren, die sich so verhalten, wie man es selbst machen würde oder wie man es gut findet. Aber man versucht natürlich schon in der Vorbereitung auf eine Rolle genau diese Fragen zu beantworten: Was treibt eine Figur, sich so oder so zu verhalten, was ist ihre Motivation? Im besten Fall liegen die Beweggründe der Figur und die eigenen nicht allzu weit auseinander oder man kann zumindest leicht nachvollziehen, wie eine Figur sich verhält. Im Fall von Marie, die Georg die Vaterschaft um jeden Preis verheimlichen möchte, habe ich mich selbst etwas schwer getan. Ich bin nämlich persönlich absolut davon überzeugt, dass sowohl Kind und Vater das Recht haben, voneinander zu erfahren. […] Was will also Marie? Sie will das Beste für ihr Kind. Und warum verheimlicht sie den wahren Vater? Weil sie aus ihrer Lebenserfahrung, ihren Begegnungen mit Georg und ihrer persönlichen Angst, eine gewisse Unabhängigkeit zu verlieren, der Überzeugung ist, dass es besser ist, wenn Georg nichts von seiner Vaterschaft weiß.

Marie möchte ihr Baby unbedingt auf dem Land aufwachsen lassen, die Stadt ist keine Option für sie. Können Sie das als Mutter nachvollziehen?

Was das Thema Kindheit auf dem Land betrifft, bin ich mit Marie völlig eins! Ich selbst hatte das große Glück, in einem Dorf aufzuwachsen, das zwar alle nötige Infrastruktur bot, aber auch jede Menge Tiere, Berge, Wälder, Wiesen, Bäume, Bauernhöfe. Das macht mich bis heute aus. Für ein Kind gibt es meiner Meinung nach nichts Schöneres als das Landleben. Ich sehe das an meinen eigenen Kindern. Wir sind jetzt aus dem Mehrfamilienhaus mitten in Berlin Prenzlauer Berg an den Rand von Hamburg gezogen, mit großem Garten und viel Natur ganz in der Nähe. Wenn ich mit den Kindern im Garten bin, tauchen sie sofort ab und buddeln und klettern, freuen sich über jede Schnecke und lieben es, wenn wir abends noch ein Lagerfeuer anmachen. Auch ich selbst, wenn ich im Allgäu bin, nutze jede freie Minute zum Wandern und Erholen in der Natur. Sobald die Kinder aber in die Pubertät kommen, finden sie das Landleben nicht immer so toll. Ich erinnere mich da an meine Jugend auf dem Land, da hatte ich irgendwann Sehnsucht nach der Großstadt.

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