Fragen an Dieter Hallervorden

Dieter Hallervorden spielt Schlomo Wisniewski

In "Schönes Schlamassel" spielen Sie den gefeierten jüdischen Autor Schlomo Wisniewski, an dessen Memoiren plötzlich Zweifel aufkommen, ob diese auch autobiografisch sind. Wie würden Sie Schlomo beschreiben?

Schlomo ist ein Mensch, der als Autor seiner Memoiren, Dinge beschreibt, die er selbst gar nicht erlebt hat, sondern die er nur aus Erzählungen anderer kennt. Er lässt Erinnerungen an den Holocaust beim Leser erlebbar machen, die er als seine ureigenen ausgibt. Für mich ist Schlomo jemand, den die Berichte über die KZ-Greuel so nachdrücklich beeindruckt haben, dass er sie irgendwann in einer Art Realitätsverschiebung als selbstempfunden verarbeitet hat. Natürlich ist sein Verhalten strafrechtlich relevant, aber moralisch verzeihbar, weil es in guter Absicht erfolgt.

"Schönes Schlamassel" ist eine romantische Komödie mit einem vielschichtigen Unterton. Inwiefern kann Humor dazu dienen Menschen zum Lachen und gleichzeitig zum Nachdenken zu bringen? Was macht Humor für Sie aus?

In diesem Film gelingt die schwierige Balance zwischen Schmunzeln und Nachdenklichkeit perfekt. Humor kann helfen, komplexe Sachverhalte und unmenschliche Verhaltensweisen so zu erzählen, dass Menschen zuschauen, dazulernen und ihre Denkweisen ändern. So unterhält man auf hohem Niveau!

"Schönes Schlamassel" ist nach "Die Spätzunder 2 – Der Himmel soll warten" Ihre zweite Zusammenarbeit mit Wolfgang Murnberger. Was schätzen Sie an der Zusammenarbeit mit ihm?

Wolfgang Murnberger ist für jeden Schauspieler als Regisseur ein absoluter Glücksfall. Er weiß genau, was er will und wie er es erreicht: Er gibt verständliche Anweisungen und das auch noch in höflicher Form. Er sorgt für ein harmonisches Umfeld und hat selbst ein sehr einnehmendes Wesen. So oft, wie ich unter seiner Regie spielen möchte, kann er mich gar nicht fragen.

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