SENDETERMIN Mo., 11.09.23 | 05:30 Uhr | Das Erste

Service: Rückschnitt im Garten

mit Dorothée Waechter, Gartenbau-Ingenieurin

Service: Rückschnitt im Garten | Video verfügbar bis 11.10.2025 | Bild: WDR

Rückschnitt im Garten – das macht aus mehreren Gründen Sinn. Der Garten soll gut durch den Winter kommen, im besten Fall auch gut dabei aussehen. Die Pflanzen sollen gestärkt werden für einen guten Start in die neue Saison. Um damit eine Basis für einen möglichst nachhaltigen Garten zu gestalten, kann das Schnittgut als Basis für Hochbeete oder Kompostmaterial im Garten verbleiben.

Rasen-Rückschnitt

Zum Ende des Jahres kommen auf den Rasen einige Belastungen zu: Nässe und Kälte ver- langsamen das Wachstum. Der Boden verdichtet sich, wenn man jetzt noch viel aktiv auf dem Rasen herumläuft. Zudem deckt das Herbstlaub die Grasnarbe ab. Das hat Folgen: Die grünen Halme bekommen kein Licht mehr und die Feuchtigkeit fördert schädliche Pilzkrankheit.

Wichtig: Blätter regelmäßig wegfegen, Rasen belüften und mit Herbstdünger verwöhnen. Der Rasenschnitt sollte entfernt werden, damit die Gräser an der Basis gut belüftet werden. Für die Optik und den Ordnungssinn empfiehlt es sich, die Gras-Ränder abzustechen und sauber zu schneiden.

Baum – und Gehölzrückschnitt

Ab Anfang Oktober darf der Schnitt von Gehölzen wieder durchgeführt werden. Geschützte Bäume sind ausgenommen. Zwar gibt es jetzt keine Vogelnester mehr, aber Vögel brauchen auch im Winter geschützte Rückzugsflächen. Daher sollten möglichst radikale Schnittmaßnah- men vermieden werden.

Wichtig:

Abgestorbene oder beschädigte Äste entfernen. Es sollte so geschnitten werden, dass die Krone zum einen gut durchlüftet wird und zum anderen ihrem natürlichen Wuchs ent- spricht.
Den so genannten Besenschnitt, bei dem nur die Spitzen von Bäumen und Sträuchern gekappt werden, gilt es zu vermeiden.
Hecken werden wieder in Form gebracht, damit die Kanten für einen gepflegten Garten- eindruck sorgen. Achten Sie darauf, dass man jetzt auch ein paar Zentimeter ins alte Holz schneiden darf, damit die Krone nicht zu dicht wird und die Vitalität gefördert wird.
Schnittgut kann gehäckselt werden und so im Garten bleiben. Das fördert die Garten- fauna, pflegt den Boden und verhindert überflüssige Autofahrten zu den Sammelstellen für Grünschnitt.

Teilung und Neupflanzen

Im Staudenbeet heißt es jetzt behutsam aufräumen. Attraktive Samen- und Fruchtstände blei- ben stehen, damit sie die Winterbilder beleben und natürliches Futter für die Gartentiere vor- handen ist.
Ältere Stauden, die sich im Garten viel zu breit machen, sollten jetzt ausgegraben und geteilt werden. Außerdem macht es Sinn, zwischen den Stauden nochmals das Unkraut zu entfernen und Kompost bzw. gehäckseltes Schnittgut zu verteilen. So wird das Bodenleben gefördert und der empfindliche Oberboden vor Wind, Regen und UV-Strahlung geschützt. Als Bodenverbes- serer können Kompostbeschleuniger untergemischt werden, die die Umsetzungsprozesse für das Mulchmaterial fördern.

Herbstarbeiten für die Vielfalt im Garten

Großputz steht bei den Nistkästen und den Futtereinrichtungen an.
Wichtig: Alles sollte geputzt und desinfiziert werden, damit geschwächte Vögel nicht von Krankheiten heimgesucht werden. Denn mitunter werden die Nisteinrichtungen auch als Schutzraum in den Wintermonaten genutzt.
Nicht nur Vögel, sondern auch Gartenschläfer und Mäuse ziehen in Nistkästen ein. Daher ist es wichtig, dass flauschige Samenstände von Anemonen oder Waldreben im Garten stehen blei- ben. Die Gartentiere holen sich, was sie brauchen, und polstern damit ihre Winterquartiere aus. Außerdem sind die Fruchtstände der Gartenpflanzen eine wichtige und natürliche Nahrungs- quelle. Hagebutten, Disteln, Sonnenhut und Gräser bieten einen guten Speiseplan für die kalte Jahreszeit. Auch etwas Totholz kann aufgeschichtet werden und bis zum späten Frühling liegen bleiben.
Wichtig: Achten Sie darauf, dass im Garten Wasserstellen verteilt sind, die auch in den Winter- monaten regelmäßig befüllt und gelegentlich gereinigt werden.

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Stand: 09.11.2023 16:44 Uhr