SENDETERMIN Mi., 25.10.23 | 05:30 Uhr | Das Erste

Service: Bettwanzen

mit Bärbel Holl, Schädlingsbekämpferin

Service: Bettwanze | Video verfügbar bis 25.10.2025 | Bild: dpa

Bettwanzen lauern in Hütten oder Hotels und kommen oft mit dem Reisegepäck in die Wohnung. Dort verstecken sie sich am und um den Bettrahmen, hinter Tapeten oder Bodenleisten. Oftmals sind nur einzelne Räume betroffen. Eine Abwanderung in andere Räume ist im Allgemeinen nur zu beobachten, wenn den Bettwanzen keine Nahrungsquelle mehr zur Verfügung steht. Ihre Bisse sind unangenehm, aber nicht gefährlich.

Verhalten und Häufigkeit

Bettwanzen sind blutsaugende Insekten und befallen vorzugsweise Menschen. Die Parasiten sind nachtaktive Blutsauger. Sie werden von Körperwärme, Kohlendioxid und Körpergeruch angelockt. Der Blutsaug-Akt dauert etwa 3 – 10 Minuten. Anschließend kehren die Tiere wieder in ihre Verstecke zurück, in denen sie sich gruppenweise aufhalten.

In den vergangenen Jahren ist weltweit eine Zunahme von Bettwanzen zu verzeichnen, unabhängig von hygienischen und sozialen Bedingungen an den befallenen Standorten. Für die Ausbreitung werden u. a. die zunehmende Reisetätigkeit sowie der weltweite Handel von Gebrauchtwaren verantwortlich gemacht.

Lebensdauer

Die Lebensdauer der Bettwanzen beträgt in Abhängigkeit von Temperatur- und Nahrungsangebot 9-18 Monate. Erwachsene Bettwanzen können monatelang hungern, so dass auch für längere Zeit unbewohnte Räume, die möglicherweise nicht fachgerecht saniert wurden, durchaus noch mit Wanzen befallen sein können.

Die meisten Menschen reagieren auf die Stiche mit kleinen blutunterlaufenen Pusteln und Juckreiz. Bei besonders empfindlichen Menschen können stärkere allergische Reaktionen auftreten, manche zeigen so gut wie keine Reaktionen. Häufig klagen die Betroffenen über Schlafstörungen und große Unruhe. Der Grund dafür lässt sich leicht erklären: Da die Bettwanzen nachts auf dem Menschen herumlaufen und nach Möglichkeiten der Einstichstellen suchen, wird der Betroffene im Tiefschlaf gestört.

Wer Wanzen in der Wohnung hat, sollte sich professionelle Hilfe holen. Neben Schädlingsbekämpfern, die mit Augenmaß und Erfahrung suchen, werden inzwischen auch zertifizierte Bettwanzen-Spürhunde mit Hundeführer*innen (Bed Bug Foundation) zur Suche eingesetzt.

Vorbeugung

Um sich zu schützen, sollte man auf Reisen,den Koffer nie in der Nähe des Betts oder auf dem Bett abstellen. In der Unterkunft sollten die Betten auf Kot, Wanzen oder Wanzeneier und Häute kontrolliert werden. Das gilt ebenso beim Kauf von gebrauchten Matratzen, Möbeln oder Bildern. Werden an Gegenständen Hinweise auf Wanzenbefall gefunden, müssen diese umgehend aus der Wohnung entfernt werden. Danach in einen Plastiksack verpacken, zukleben und anschließend kälte- oder hitzebehandeln.

(Quelle: Umweltbundesamt)

Bekämpfung

In der Regel müssen professionelle Schädlingsbekämpfer engagiert werden, die vor Ort entscheiden, welche Bekämpfungsmöglichkeit, für die betroffene Wohnung die richtige ist. Dazu gehören z.B. Heißdampf, thermische, chemische oder biologische Behandlung.

Wer Bettwanzen an Kleidungsstücken findet, kann versuchen, sie durch Waschen oder Trocknen loszuwerden: Laut Umweltbundesamt sollte die Waschmaschine locker befüllt bei mindestens 40 Grad, besser 60 Grad, im längsten Waschprogramm mit ausreichend Waschmittel laufen - oder der Wäschetrockner bei 60 Grad. Alternativ können Kleider und Kissen in Plastiktüten verpackt und für drei Tage in der Tiefkühltruhe gelagert werden.