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Service: Heizungs-Check

mit Achim Hambücken, Installations- und Heizungsmeister

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Service: Heizungs-Check | Video verfügbar bis 10.10.2025 | Bild: WDR

Fachleute gehen davon aus, dass rund 5,5 Millionen Heizanlagen in Deutschland nicht regelmäßig gewartet werden. Aber eine optimale Nutzung der eingesetzten Energie und die Zuverlässigkeit der Anlage sind nur dann gegeben, wenn die Heizung zumindest einmal jährlich überprüft.

In Deutschland könnten nach Angaben der Verbraucherzentralen jährlich rund 4,3 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden, wenn sämtliche Heizanlagen richtig eingestellt wären. Die Umweltbelastung durch fehlerhaft gewartete oder eingestellte Heizungen ist also hoch. Jeder Millimeter mehr Rußbelag auf den so genannten Wärmetauscher-Flächen der Heizung bringt so einen circa 5 Prozent höheren Brennstoffverbrauch mit sich. Das ist nicht nur eine Belastung der Umwelt, sondern auch eine Belastung des Geldbeutels.

Staub entfernen

Auf jeden Fall sollten Staubansammlungen zwischen den Rippen der Heizkörper immer entfernt werden. Denn der Staub sorgt für eine geringere Wärmeübertragung und damit für längere Aufheizzeiten und Laufzeiten der Heizanlage.

Wichtig: Heizkörper in der Wohnung sollten nicht zugestellt sein.

Einstellen der Heizung

Viele Steuerungen befinden sich noch in der Werkseinstellung, mit der sie ausgeliefert wurden. Oft sind die weder an die betreffenden Gebäude noch an die Bedürfnisse der Bewohner angepasst worden. Mit der richtigen Einstellung lassen sich laut Verbraucherzentralen zehn bis 15 Prozent Energie sparen; besonders durch Zeitsteuerungen, mit denen sich etwa Absenkzeiten während der Nachtstunden programmieren lassen.

Es sollte auch überprüft werden, ob die Ventilregler richtig eingestellt sind. Im Einfamilienhaus kann das jede Person, die sich das zutraut, nach Gebrauchsanleitung machen. Im Mehrfamilienhaus ist es angeraten, dass Fachpersonal bestellt wird.

Vor dem Einschalten der Heizung sollten im Herbst die Schaltzeiten für die Nachtabsenkung oder -abschaltung überprüft werden. Auch die Höhe des Wasserdrucks kann sich im Verlauf des Sommers verändert haben. Sie sollten also sicherstellen, dass der notwendige Wasserdruck vor dem Start der Heizanlage gegeben ist. Entlüften Sie die einzelnen Heizkörper und (somit) die gesamte Anlage mit einem Spezialschlüssel. Aber Vorsicht: zu viel Entlüften senkt den Wasserdruck ab.

Wichtig: Die Entlüftung sollte nur bei ausgeschalteter Heizungspumpe erledigt werden, da sonst neue Luft in die Heizanlage gelangen kann.

Pelletheizungen

Die Sauberkeit der Brennkammer einer Pelletheizung ist zu gewährleisten, denn z.B. ein überfüllter Aschebehälter kann zu Störungen im Betrieb der Heizung führen. Die Asche kann über den Hausmüll entsorgt werden.

Die Reinigung der Brennkammer kann sehr einfach mit Hilfe eines Staubsaugers stattfinden und sollte alle vier bis sechs Wochen vorgenommen werden.

Reinigen Sie das Pellet-Lager mindestens einmal jährlich. Am besten nach dem Ende der Heizperiode. Die Sauberkeit des Lagerraums und der Förderanlage können effektiv Energie und Geld sparen. Achten Sie darauf, bei Arbeiten im Pellet-Lagerraum eine Staubschutzmaske zu tragen!

Die Kontrolle der gesetzlichen Grenzwerte der Heizung und die Reinigung des Schornsteins und der Pelletheizung sollten von Fachpersonal erledigt werden. Hier gibt es bei den einzelnen Anbietern die Möglichkeit, Wartungsverträge abzuschließen.

Wärmepumpenanlagen

Wärmepumpenanlagen sind in ihrem Betrieb weitgehend wartungsarm. Die mechanischen Teile einer Wärmepumpe werden fast durchgehend beansprucht. Daher sollte durch den Eigentümer/Mieter eine regelmäßige Sichtkontrolle stattfinden. Wichtig sind beim Betrieb von Wärmepumpen der Flüssigkeitskreislauf und die so genannte Trägerflüssigkeit bei Solewärmepumpen. Bei der Wartung bzw. Instandsetzung des Kreislaufs der Trägerflüssigkeit sollte in jedem Fall ein Fachbetrieb zu Rate gezogen werden.

Solarthermie-Anlagen

Die Wartung einer Solaranlage ist umfangreicher als die Inspektion. Hierbei werden im drei- oder fünfjährigen Turnus auch Verbindungen, Anschlüsse und Armaturen überprüft. Das gilt auch für die Solarkollektoren auf dem Dach. Hierbei wird nicht nur auf die Dichtigkeit der Anlage geachtet, sondern auch auf die Verankerung und Befestigung der Paneele. Bei einer Überprüfung wird gegebenenfalls eine Entlüftung und Spülung vorgenommen. Geprüft wird auch der Anlagendruck, der Volumenstrom und die Solarflüssigkeit selbst. Außerdem wird in diesem Zusammenhang die Pumpe überprüft.

Weitere Informationen

NDR Nachrichten
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Heizen,heizen208.html

ARD
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/heizkosten-energiesparen-101.html

Stand: 10.10.2023 08:20 Uhr